Als Peter Pilz ankündigte, sich aus der Politik zurückzuziehen, stellten sich bei mir Erinnerungen an Astrid Lindgrens "Ronja Räubertochter" ein. Zuerst jenes Aufheulen, das Ronjas Vater von sich gibt, als er vom Tod des ältesten Räubers erfährt. "Aber er war immer da!", schreit Mattis und fasst es nicht, dass etwas, das immer da war, plötzlich einfach nicht mehr da ist.

Peter Pilz ist zwar glücklicherweise in bester Verfassung, im Unterschied zu ein paar aufklärungswürdigen Angelegenheiten im Staate Österreich. Aber eventuell bald nicht mehr auf dem politischen Radar. Pilz kennzeichnet meinen Eintritt ins persönliche bewusst politische Zeitalter. Seit ich kapiert hatte, dass es Politik und deren Folgen gab, war Pilz in meiner Wahrnehmung da gewesen. Und nun plötzlich soll er nicht mehr da sein?!

Gewiss, ich kannte die Namen Kreisky und Waldheim: nur aus der Ferne. Peter Pilz war aber da – durchgehend heftig, durchgehend anstrengend und an wichtigen Sachen dran. Mit Erfolg. Pilz verbeißt sich mit Genuss in Teppichthemen – jene, die unter ebendiesem verschwinden sollten -, und er macht jede Menge Ärger. Gegnern und Parteifreunden.

Das mag schwer auszuhalten sein, ist aber von jenem Mut geprägt, den Ronja, die Räubertochter, an den Tag legt, als sie übt, über den Abgrund zu springen. Zu schön wäre es gewesen, wenn die Grünen denselben Mut hätten an den Tag legen können, um den Pilz des Anstoßes zu halten. (Julya Rabinowich, 1.7.2017)