Kassel/Wien – Mit großen Figuren fordert der oberösterreichische Künstler Manfred Kielnhofer die Documenta-Macher im deutschen Kassel heraus: Neun seiner ikonografischen "Wächter der Zeit" hat der 50-Jährige ohne Erlaubnis an verschiedenen Documenta-Standorten aufgestellt. Jedes Mal wurden die Figuren – mystische Gestalten in Kutten – kurze Zeit später entfernt.

Kielnhofer will seine Aktion als Kritik an der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst verstehen. "Es geht um Geld und Macht, das gefällt mir nicht", sagte der Mühlviertler am Montag.

Durch seine sogenannte Guerillakunst will er mit der Documenta ins Gespräch kommen. Doch die Ausstellungsmacher zeigten ihm bisher die kalte Schulter. Die Documenta will die Sache nicht kommentieren. Die Figuren sind kein Teil der Ausstellung.

Am Wochenende hatte die Museumslandschaft Hessen Kassel drei "Wächter der Zeit" vor dem Schloss Wilhelmshöhe weggeräumt. Der Künstler könne die Figuren abholen, erklärte Lena Pralle, Sprecherin der Museumsverwaltung. Manfred Kielnhofer kündigte an, einen neuen Standort für seine Kunstwerke zu suchen. (APA/dpa, 3.7.2017)