Solche und ähnliche Nachrichten machen auf Whatsapp immer wieder die Runde. Es handelt sich um Kettenbriefe und keine reale Virenbedrohung.

"Wenn Du diese Nachricht bekommst, nicht öffnen! Das ist ein Virus" oder "Sag bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt 'Ute Christoff" nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus!" Derartige Meldungen zirkulieren immer wieder in sozialen Netzwerken und besonders über Messenger wie Whatsapp. Wer glaubt, besonders aufmerksame Freunde zu haben, die vor Viren warnen, freut sich zu früh. Denn viele dieser Nachrichten warnen vor Schädlingen, die gar nicht existieren.

Der (nicht so) gute, alte Kettenbrief

Bei derartigen Nachrichten handelt es sich meistens um Kettenbriefe, die man schon seit Jahrzehnten kennt. Früher wurden sie per Hand geschrieben. Wenn man den Text nicht mindestens an zehn Freunde kopierte und weiterschickte, drohte Unglück oder lockte Geldsegen. Heute ist es eben Whatsapp, über das die Kettenbriefe verschickt werden.

"Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten Kettenbriefe völlig gegenstandslos sind, speziell jene, die vor irgendwelchen Personen warnen", erklärt man bei Mimikama auf Anfrage des STANDARD. Mimikama beschäftigt sich mit solchen Phänomenen und informiert regelmäßig auf seiner Website. "Diese Art der Viren gibt es nicht, eventuell können ursprünglich mal Missverständnisse oder tatsächlich irgendein bösartiger Angriff stattgefunden haben, jedoch wäre das lediglich ein punktueller Vorfall." Es handelt sich also so gut wie immer um einen Hoax.

Immer lästig, manchmal gefährlich

Kettenbriefe nötigen Nutzer fast dazu, sie weiterzuschicken. "Dazu nutzen sie verschiedene Mechanismen – von Angst, über Gruppenzwang, bis hin zu bösen Drohungen", so Mimikama. Natürlich gibt es auch jene, die spaßig sein sollen. Aber es gibt auch die sogenannten Horrorkettenbriefe. In ihnen wird mitunter sogar mit dem Umbringen der Empfänger oder ihnen nahestehender Personen gedroht. Das kann vor allem bei Kindern und Jugendlichen Angst und Verunsicherung auslösen. Und dann gibt es noch Meldungen mit Links auf Seiten, wo diverse Dinge versprochen werden – Gewinnspiele, angeblich neue Emojis oder ähnliches. Dahinter könnten dann sehr wohl böse Absichten stecken – Nutzern teure Abos anzudrehen oder sie auf manipulierte Seiten zu locken.

Für jede Art von Kettenbrief ist das einzige Gegenmittel: die Kette durchbrechen und nicht weiterschicken. Eltern sollten mit ihren Kindern offen darüber sprechen und ihnen klar machen, dass es keine negativen Konsequenzen gibt, wenn sie die Nachrichten nicht weiterschicken. (Birgit Riegler, 20.8.2017)