Steinmetz vor Gericht in Israel.

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Lange lief alles gut, mit den Kontakten zu Machthabern quer über den Globus häuften sich die Milliarden auf dem Konto. Mittlerweile ist alles anders: Beny Steinmetz sieht sich mit massiven Vorwürfen von Justizbehörden mehrerer Länder konfrontiert und wurde gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Tal Silberstein vorübergehend festgenommen. Bestechung, Betrug und Geldwäsche zählen zu den Vorwürfen gegen den Israeli.

Es geht um Minen-, Rohstoff- und Diamantengeschäfte, die der 59-Jährige in Afrika, Rumänien und anderen Ländern steuert. Steinmetz beteuert seine Unschuld und versichert, seinen Kampf in jeglicher gerichtlichen Arena fortzusetzen, wie seine Anwälte mitteilten. Erfahrung damit hat er bereits reichlich gesammelt, verfolgt ihn beispielsweise Guinea schon seit 2011 rund um die Ausbeutung eines der weltweit größten Eisenerzvorkommen.

Etwas salopp gesagt soll Steinmetz hohe Bestechungssummen gezahlt haben, um an Schürfrechte zu kommen. In Guinea, wo der Geschäftsmann enge Kontakte zum damaligen Diktator Lansana Conté knüpfte, sollen 14 Millionen Dollar geflossen sein – u. a. in Form eines mit Diamanten verzierten Wagens. Bei der Geschäftsanbahnung in Afrika war laut "Haaretz" auch sein Freund und Exregierungschef Ehud Olmert dienlich.

Dunkle Geschäfte, verborgenes Privatleben

Dass der Gegenwind nun so stark geworden ist, dürfte nicht zuletzt mit einer Person zusammenhängen: George Soros. Der berühmte Investor und Philanthrop berät die Regierung von Guinea und hat Steinmetz Korruptionsjäger auf den Hals gehetzt. Der Verfolgte wittert eine Kampagne, gegen die er sich mit einer Schadenersatzklage auf 8,5 Milliarden Euro zur Wehr gesetzt hat.

So dunkel die Geschäfte des auch auf die Dienste von Alfred Gusenbauer zurückgreifenden Unternehmers sind, so verborgen ist sein Privatleben. Als Sohn polnischer Emigranten wächst Beny Steinmetz im israelischen Netanja auf, lernt dann das väterliche Handwerk Diamantenschleifen. Mit dem blühenden Geschäft gedeihen die Wohnsitze, zu denen neben Tel Aviv, Genf, London auch eine Yacht an der Côte d'Azur zählt. Mit um die acht Milliarden Dollar Vermögen schafft es der Vater von vier Kindern jahrelang zum reichsten Israeli. Immobilien-Tycoon René Benko verhilft er zur Übernahme von Karstadt. Bei der Warenhauskette ist Steinmetz längst ausgestiegen: Benko soll um seinen Ruf gefürchtet haben. (Andreas Schnauder, 22.8.2017)