SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl betonte einmal mehr, dass er sich eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ nach der Wahl nicht vorstellen könne.

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Wien – Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat sich am Mittwoch etwas irritiert gezeigt über die hohen Wellen, die seine jüngste Präzisierung geschlagen hat, Ende Jänner sein Amt als Landesparteichef übergeben zu wollen. "Ich habe vor fünf Monaten genau dasselbe gesagt, da hat das jeder zur Kenntnis genommen. Jetzt im beginnenden Wahlkampf ist das plötzlich der Aufreger", sagte er am Mittwoch.

Tatsächlich hatte Häupl wiederholt angekündigt, sich drei oder vier Monate nach der Nationalratswahl vom Posten des Wiener SPÖ-Vorsitzenden verabschieden zu wollen. Am Wochenende nannte er erstmals einen konkreten Zeitraum, in dem der Parteitag stattfinden wird, bei dem sein noch unbekannter Nachfolger gewählt werden soll – nämlich Ende Jänner. Man habe das parteiintern längst besprochen und sich auf diesen Zeitpunkt "commitet", meinte Häupl heute am Rande einer Pressekonferenz im Gespräch mit Journalisten.

Ludwig als möglicher Nachfolger

Die Tatsache, dass sich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) zuletzt einmal mehr als künftiger Partei- und Stadtchef öffentlich angeboten hat, wollte Häupl nicht kommentieren. Ob Ludwigs Äußerungen nicht erst recht die interne Debatte befeuerten und somit den Wahlkampf konterkarierten? Jeder müsse wissen, was er tue, so der Bürgermeister: "Das sind alles erwachsene Menschen."

Häupl betonte zudem einmal mehr, dass er sich eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ nach der Wahl nicht vorstellen könne. "Ich sehe in der SPÖ auch keine Mehrheit für Rot-Blau", versicherte er. Insofern sei eine solche Regierungsvariante auch dann nicht zu favorisieren, wenn für die Roten ansonsten nur die Oppositionsrolle übrig bliebe. (APA, 30.8.2017)