Wir warten jetzt nicht länger. Wir holen uns, was uns zusteht, und zwar: gleich. Zwar sind die ORF-Diskussionen mit den Parteichefs, die sich und die Ihren ins Parlament und, wenn geht, in die Regierung bringen wollen, vorbei, zwar ist nun sogar die ÖVP-Bewegung bereit, dem p. t. Wahlvolk Teile ihres Programms zu verraten, aber trotzdem dauert es bis zur Wahl noch einen Monat. Bis dann eine Regierung steht, die Regierungsbank wieder besetzt ist, kann's noch länger dauern.

Doch nicht für uns. Wir warten jetzt nicht länger. Wir holen, was uns zusteht – und holen es uns gleich nach Hause.

Die Regierungsbank etwa. Die ist gerade ab wohlfeilen 200 Euro online zu ersteigern, und wenn wir genug auf den Tisch legen (und das werden wir!), gehört die wichtigste Bank des Landes nach Auktionsschluss uns. Und nicht nur die.

Dank der Initiative des Parlaments, 350 ausrangierte Möbelstücke aus dem Hohen Haus unter den Hammer zu bringen, können wir ordentlich zugreifen. Ikea war einmal, unsere Gäste werden künftig in Clubfauteuils und auf echten Nationalratsabgeordnetensesseln (Startpreis: 50 Euro) Platz nehmen. Wer im Parlament drauf saß, wird leider nicht verraten, aber man kann sich halt nicht alles aussuchen.

Richtig schade nur, dass das mit der Präsidentschaft daheim nicht klappt: Die Möblage des Nationalratspräsidiums ging beim Abbau kaputt. Da ist wirklich nichts zu holen. (Renate Graber, 5.9.2017)