Salzburg – Sie bezeichnen sich selbst gerne als das "zehnte Bundesland". Rein zahlenmäßig könnten das die Auslandsösterreicher auch sein: Rund 540.000 Pass-Österreicher leben derzeit nicht im Land, etwa 370.000 von ihnen wären wahlberechtigt. Damit liegen die Auslandsösterreicher theoretisch etwa gleichauf mit Salzburg oder Kärnten.

Allerdings lässt sich nur ein Bruchteil tatsächlich auch in die Wählerevidenz eintragen. Erst bei den Bundespräsidentenwahlen vergangenes Jahr konnte der Auslandsösterreicher-Weltbund – die Dachorganisation aller rund 180 Österreich-Vereine weltweit – eine signifikante Steigerung der Wahlbeteiligung verzeichnen.

Plus 33 Prozent

Nach einer eigens inszenierten Social-Media-Kampagne sei es gelungen, 58.000 Personen zu einem Eintrag in die Wählerevidenz zu bewegen, bilanzierte Auslandsweltbund Präsident Gustav Chlestil anlässlich der Jahrestagung in Salzburg. Das entspreche einem Plus von 33 Prozent.

Etwa drei Viertel davon hätten dann auch tatsächlich abgestimmt. Das sei eine Steigerung um 93 Prozent gegenüber den Nationalratswahlen gewesen. Für die Nationalratswahlen im Oktober startet der Weltbund nun wieder eine derartige Kampagne.

Die aktuell für Auslandsösterreicher mögliche Briefwahl sei schon aufgrund der zu knappen Fristen und des Postwegs problematisch, sagen die Vertreter der Auslandsösterreicher. Sie wollen mittelfristig ein E-Voting-System etablieren. (Thomas Neuhold, 8.9.2017)