Ausnahmezustände: Paulus Hochgatterer.


Foto: Heribert Corn

In seiner neuen Erzählung Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war (Deuticke) blendet der Schriftsteller und Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer (56) in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Ort des Geschehens ist der Leithner-Hof irgendwo in "Niederdonau". Dorthin hat es die 13-jährige Nelli verschlagen, deren donauschwäbische Familie in Sankt Valentin umgekommen ist.

Auch ein aus der Gefangenschaft geflohener Weißrusse, der ein geheimnisvolles Bild mit sich trägt, hat auf dem Hof Zuflucht gefunden. Hochgatterer zeichnet in seiner hoch konzentrierten Erzählung die Umrisse einer Umbruchzeit nach, die existenzielle Entscheidungen fordert. Ebenso gekonnt wie nebenbei wirft das Buch auch Fragen nach historischer Wirklichkeit und der Ambivalenz von Erinnerung auf. Ein Wurf!

Am Donnerstag (28. 9., 18.30 Uhr, stellt Hochgatterer das Buch im Kunsthistorischen Museum Wien (Bassanosaal) vor. Moderation: Mia Eidlhuber (DER STANDARD). (steg, 26.9.2017)