Roland Düringer hatte die "Liste Roland Düringer – meine Stimme gilt" als Kunstprojekt angelegt, fürs Parlament hat es nicht gereicht.

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Roland Düringer tritt am Dienstag sein Amt als Bundeskanzler an. Allerdings nicht am Ballhausplatz in Wien, sondern im Posthof in Linz. Dort wird der Gründer der "Liste Roland Düringer – Meine Stimme gilt" nämlich sein neues Kabarettprogramm präsentieren. Titel: Der Kanzler. Quasi der selbsternannte Regierungschef der Spaßnation Österreich. In der Ankündigung zum Programm steht folgender Satz: "Politik wäre ja so einfach, wenn es nur diese lästige Bevölkerung nicht gäbe."

Politik wieder im Kabarett

Diese Bevölkerung ist dafür verantwortlich, dass das als Parteiprojekt verkleidete Kunstprojekt den Einzug ins Parlament nicht geschafft hat. "Gilt", so die Kurzbezeichnung auf dem Wahlzettel, ist klar an der Vierprozenthürde gescheitert. Die Sora-Hochrechnung inklusive Wahlkartenprognose im ORF knapp nach 17 Uhr wies nur ein Prozent der abgegebenen Stimmen für Gilt aus.

Nicht geschafft hat den Sprung ins Hohe Haus auch die "Freie Liste Österreich & FPS Liste Dr. Karl Schnell" (FLÖ). Der ehemalige FPÖ-Vizeobmann und Chef der Salzburger Landeschef hatte die Freie Partei Salzburg (FPS) nach seinem Ausschluss aus der FPÖ 2015 gegründet und nominierte für die Nationalratswahl die langjährige FPÖ-Abgeordnete und Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz, die ihrerseits keinen Listenplatz mehr auf der freiheitlichen Liste bekommen hat, als Spitzenkandidatin. Es reichte nur für 0,2 Prozent.

Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) wiederum hoffte, mit einer "offenen Liste" diesmal die Hürde in den Nationalrat nehmen zu können. Angedockt haben die von der Bundespartei ausgeschlossenen Jungen Grünen mit Frontfrau Flora Petrik, die mit KPÖ-Bundessprecher Mirko Messner unter dem Label "KPÖ Plus" den Wahlkampf bestritt.

Wahl nur Zwischenstation

Fast ahnungsvoll muteten Messners Worte zum Wahlkampfschluss an: "Für uns ist die Wahl nur eine Zwischenstation. Am Montag geht die Arbeit für eine Politik, die im Alltag der Menschen einen spürbaren Unterschied macht, weiter." Nur nicht im Parlament – weil nur 0,7 Prozent auf dem politischen Konto.

Die ebenfalls bundesweit angetretene neue "Volksbewegung" namens "Die Weißen" musste sich mit 0,2 Prozent begnügen. (Lisa Nimmervoll, 15.10.2017)