Für das Projekt The Son wird ein Gründerzeithaus revitalisiert.

Visualisierung: Crownd

In der Piaristengasse entsteht derweil ein Neubau.

Visualisierung: Liv Bauträger

Es sei das "einzige Neubauprojekt im achten Bezirk", verkündet der Bauträger Liv über sein Projekt in der Piaristengasse 23. Bis 2019 sollen hier 39 Wohnungen entstehen. Läuft alles nach Plan, dann könnte der Baustart schon demnächst sein. Die Quadratmeterpreise der Wohnungen beginnen bei 6500 Euro. Dort, wo bald der aus zwei Gebäuden bestehende Neubau stehen soll, stand einst ein Altbau, der in den 1960er-Jahren erweitert wurde.

Glücklich über die Pläne waren nicht alle. Stein des Anstoßes sei für manche Anrainer die geplante Hofverbauung und der Abbriss des Bestandsgebäudes gewesen, berichtet Sylvie Walch (ÖVP), Vorsitzende des Bauausschusses im Bezirk: "Insofern habe ich die Aufregung natürlich verstanden."

Drei Höfe verbunden

Die Substanz des Bestandsgebäudes sei aber in einem schlechten Zustand gewesen, nach Anrainerbeschwerden habe es zudem Zugeständnisse vonseiten des Bauträgers gegeben. Am Ende gab es im Bauausschuss laut Walch einen einstimmigen Beschluss. Die Piaristengasse war auch Thema mehrerer schriftlicher Anfragen der FPÖ im Gemeinderat. Mittlerweile, so Walch, habe sich die Stimmung im Grätzl aber beruhigt.

Beim Bauträger Liv wird betont, dass besonderer Wert auf die Schaffung attraktiver Garten- und Hofflächen gelegt wurde. Zudem wurden drei Höfe miteinander verbunden und so eine "großzügige Hofsituation" geschaffen. Während in der Anfangsphase der Vermarktung viele kleiner geschnittene Wohnungen verkauft worden seien, würde in letzter Zeit auch die Nachfrage nach größeren Wohnungen anziehen, berichtet Peter Hack, Geschäftsführer der Immobilienvermarktung.

Solitär am Dach

Auf jedem der beiden Baukörper ist eine Dachgeschoßwohnung geplant, eines dieser Penthäuser wurde bereits verkauft. Damit hebe man sich von derKonkurrenz ab, ist Hack überzeugt: "Am Markt gibt es viele Projekte, wo am Dach mehrere Penthouse-Wohnungen nebeneinander untergebracht sind", sagt er. "Aber das hier ist ein echtes, weil es sich um einen Solitär am Dach handelt." Den Preis für so viel Privatsphäre gibt es auf Anfrage.

Die Käufer der Wohnungen seien bisher hauptsächlich Österreicher, sagt Liv-Geschäftsführer Clemens Rauhs. Die Vorverwertung liege aktuell bei 45 Prozent, großteils würden von den Wohnungen Familien angesprochen: "Hier kann man die Kinder vorbei am Greißler zu Fuß in die Schule schicken."

Auch Makler David Breitwieser von EHL Immobilien sieht hauptsächlich ein "gebildetes, kulturinteressiertes Klientel, meist Inländer" als Käufer im Achten. Internationale Käufer seien eher im ersten Bezirk unterwegs. Der achte Bezirk verfüge über einen "hochwertigen Altbestand", so der Makler. Wer hier sucht, wünsche sich einen Altbau, auf eine Freifläche – im Neubau heute bei Wohnungssuchenden Voraussetzung – werde für die "prunkvolle Beletage" dann auch verzichtet.

Umbau eines Zinshauses

In einer ähnlichen Preiskategorie wie in der Piaristengasse spielt auch das Projekt "The Son", bei dem es sich um die Revitalisierung und Aufstockung eines Gründerzeit-Ensembles handelt. Insgesamt sind 14 Wohnungen geplant. Ursprünglich war "The Son" in der Trautsongasse ein Projekt des Bauträgers Vestwerk. Diesem kam jedoch vor wenigen Wochen mit dem Managing Partner Maximiliam Kneussl der größte Kapitalgeber abhanden.

Kneussl, seit kurzem Geschäftsführer des neu gegründeten Immobilienentwicklers Crownd Estates, übernahm fast alle Vestwerk-Projekte mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro, darunter auch "The Son". Derzeit seien 30 Prozent der Wohnungen verkauft, erzählt Kneussl. Auch er hofft auf einen Baustart noch im heurigen Jahr. (zof, 3.11.2017)