Innsbruck – Tirols Landeshauptmannstellvertreterin und Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl im kommenden Jahr, Ingrid Felipe, respektiert die Entscheidung des Grünen Innsbrucker Gemeinderatsklub in der Causa des Mandatar Mesut Onay. Der Klub hatte angekündigt den Gemeinderat Onay wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung aus dem Jahr 2005 ausschließen zu wollen. Onay selbst sah darin eine Intrige.

"Ich möchte nicht zu viel öffentliche Debatte über Grüne Interna, das bringt uns nichts und das bringt auch der Bevölkerung nichts", sagte Felipe am Dienstag vor Journalisten im Anschluss an die Regierungspressekonferenz in Innsbruck. Hilfreich für die Landtagswahl und die Innsbrucker Gemeinderatswahl im kommenden Jahr sei die Sacher aber sicher nicht, fügte sie hinzu.

"Wähler interessieren sich nicht für parteiinterne Querelen"

Die Wähler würden sich für parteiinterne Querelen nicht interessieren, viel wichtiger sei es darüber zu sprechen, was die Grünen für die Bevölkerung tun können, erklärte die Landeshauptmannstellvertreterin. Sie gehe davon aus, dass Georg Willi (Anm., Bürgermeisterkandidat für die Gemeinderatswahl 2018), der laut Onay zumindest einer der Gründe für seinen Ausschluss ist, seinen Weg schon gehen werde, so Felipe.

Onay selbst hatte von einer Intrige des Grünen Klubs gesprochen. Der Grund dafür liegt laut Onay in der anstehenden Innsbrucker Gemeinderatswahl. Er hatte sich nämlich als einziges Klubmitglied für Georg Willi als Bürgermeisterkandidat ausgesprochen, alle übrigen Mandatare hätten die jetzige Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider präferiert. Willi war im Mai schließlich zum Spitzenkandidaten gewählt worden.

Der Klub selbst hatte von einem Vertrauensverlust gegenüber Onay gesprochen und von fehlender Sensibilität im Umgang mit dem Vorwurf. Zudem hatte der Klub weitere Fälle von sexueller Belästigung in den Raum gestellt. "Hinweise, dass der Vorfall aus dem Jahr 2005 kein Einzelfall gewesen ist, können seitens des Klubs nicht entkräftet werden", hieß es. Näher kommentieren wollte man dies allerdings nicht.