Foto: Christian Fischer

Wien – Im Vorjahr wurden laut Statistik Austria mehr als 2,7 Millionen stationäre Aufenthalte in den Akutspitälern dokumentiert sowie gut 158.000 Aufenthalte in Einrichtungen für Langzeitversorgung, Rehabilitation und Prävention. Stark im Steigen sind die Tagesklinischen Aufenthalte: 2016 waren es um rund zwei Drittel mehr als vor zehn Jahren. Ein Viertel aller stationären Aufenthalte erfolgt ohne Übernachtung.

Im vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl der Entlassungsfälle aus den Akutkrankenanstalten insgesamt nur leicht gestiegen (+4,7 Prozent). Die Behandlungen haben sich aber zunehmend aus dem stationären in den tagesklinischen Bereich verlagert. Die Zahl der Spitalsaufenthalte ohne Übernachtung ist seit 2006 um 63,3 Prozent gestiegen. Im Jahr 2016 war jeder vierte stationäre Aufenthalt in einer Akutkrankenanstalt (24,1 Prozent bzw. 652.186 Fälle) ein Aufenthalt ohne Übernachtung im Spital, das sind um 45.476 bzw. 7,5 Prozent mehr tagesklinische Aufenthalte als im Jahr davor.

Kürzer im Spital

Die Zahl der vollstationären Aufenthalte in Akutkrankenanstalten (Aufenthalte mit mindestens einer Übernachtung) hat sich seit 2006 um 4,0 Prozent und seit 2015 um 0,1 Prozent verringert. Die Österreicher liegen aber nicht nur etwas weniger sondern auch kürzer im Spital. Die durchschnittliche Dauer vollstationärer Aufenthalte verkürzte sich seit Anfang der 1990er-Jahre von durchschnittlich 11,0 auf 6,9 Tage im Jahr 2006 und 6,4 Tage im Jahr 2016. Die Aufenthaltstage pro Kopf haben sich von 1,8 Tagen im Jahr 2006 auf 1,5 Tage im Jahr 2016 reduziert.

Die häufigste Ursache von vollstationären Aufenthalten in Akutkrankenanstalten waren Erkrankungen des Kreislaufsystems. Sie waren die primäre Entlassungsdiagnose bei 12,7 Prozent der Spitalsaufenthalte, gefolgt von Verletzungen und Vergiftungen bei 11,3 Prozent, Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und Erkrankungen des Verdauungssystems bei jeweils 10,1 Prozent. Eine Krebserkrankung war Entlassungsdiagnose bei 9,8 Prozent der vollstationären Spitalsaufenthalte.

Die Entlassungsdiagnosen bei tagesklinischen Aufenthalten in Akutkrankenanstalten unterschieden sich davon deutlich: Hier waren Augenerkrankungen (26,7 Prozent), Krebserkrankungen (25,4 Prozent) sowie Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (7,4 Prozent) am häufigsten.

Öfter unterm Messer

Unters Messer kommen die Österreicher immer öfter, wobei die Zahl der Operationen vor allem im tagesklinischen Bereich steigt. Im Jahr 2016 wurden 1.237.633 operative Leistungen bei stationären Aufenthalten dokumentiert (+1,6 Prozent im Vergleich zu 2015). Davon betrafen rund 291.200 Operationen den Bewegungsapparat, 260.800 waren geburtshilfliche Eingriffe und Operationen am Urogenitaltrakt, gefolgt von 162.400 Augenoperationen, 132.100 Operationen am Verdauungstrakt und 113.900 Operationen in der Kopf- und Halsregion.

Im tagesklinischen Bereich stieg die Zahl der Operationen gegenüber 2015 um zehn Prozent. Dies betrifft vor allem Augenoperationen: Von den häufig durchgeführten Eingriffen an Hornhaut, Iris und Linse (rund 120.600 Operationen) wurden 2016 mehr als drei Viertel (78,6 Prozent) tagesklinisch durchgeführt, während es im Jahr 2009 erst 27,3 Prozent der damals rund 91.900 Operationen waren. (APA, 16.11.2017)