Ein Blauwal vollführt eine eher unübliche Linksrotation.

Foto: John Durban (NOAA) & Michael Moore (WHOI)

Santa Cruz – Sie sind die größten Tiere des Planeten und können das 25-Fache eines Elefanten wiegen. Trotz ihrer enormen Maße sind Blauwale zu recht erstaunlichen akrobatischen Manövern imstande: Um ihr riesiges Maul mit Futter zu befüllen, vollführen Blauwale charakteristische 180- oder 360-Grad-Drehungen, die nun erstmals systematisch untersucht wurden.

Für eine neue Studie im Fachjournal "Current Biology" stattete ein Team um Ari Friedlaender (University of California in Santa Cruz) 63 Blauwale vor der Küste Kaliforniens mit Bewegungssensoren aus, die aufzeichneten, auf welche Weise sich die Tiere an ihre Lieblingsmahlzeit – Planktonschwärme – heranschraubten, um diese mit den Barten aus dem Wasser zu filtern.

Drehungen nach rechts

Insgesamt erhielten die Meeresbiologen auf diese Weise Informationen über 2.800 Fressdrehungen, und diese Daten ergaben ein ziemlich einheitliches Bild: Die Mehrheit der Blauwale rotiert bei der Fressbewegung nach rechts. Die Häufigkeit entspricht in etwa der von Rechtshändigkeit beim Menschen. Es gibt aber auch Ausnahmen von der Regel, wie die Forscher berichten.

Oregon State University

Wenn nämlich besonders akrobatische Drehungen verlangt sind, um kleinere Planktonschwärme in seichtem Wasser von unten ins Maul zu bekommen, drehen sich Blauwale eher nach links – vermutlich um mit dem rechten Auge Kontakt mit der Beute zu halten, wie Ari Friedlaender vermutet.

In der Hauptfresszeit vertilgt ein Blauwal übrigens täglich 40 Millionen Kleinkrebse mit einem Gesamtgewicht von dreieinhalb Tonnen. (tasch, 20.11.2017)