Im Bild: Andreas T. – Ehemaliges Mitglied der Gemeinschaft.

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Das Schild vom Stammhaus der "Werktätigen Christen" – zu sehen in "Am Schauplatz" am Donnerstag, 20.15 Uhr auf ORF 2.

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Die Tage des Zachhiesenhofs sind möglicherweise gezählt. Wenn das Unterrichtsministerium nach dem Bericht des Landesschulrats die Konsequenzen zieht, verliert zumindest die Schule das Öffentlichkeitsrecht. Was das für die fragwürdige Glaubensgemeinschaft bedeutet, die seit ungefähr 2001 am Salzburger Wallersee ihre zweifelhaften Lehren verbreitet, ist vorerst aber nicht abzuschätzen.

"Werktätige Christen" nennt sich die Gemeinschaft, der ungefähr 50 Männer, Frauen und Kinder angehören, die dort extrem isoliert leben. Im Verlauf ihrer Arbeit an der Schauplatz-Reportage Die Kinder vom Zachhiesenhof erfuhr Nora Zoglauer immer mehr Details über die Gruppe: "Die Gründer Martin und Martina K. nennen sich ,geistige Führer'", sagt Zoglauer.

Mit Jesus Christus kommunizieren

Frau K. behauptet, mit Jesus Christus zu kommunzieren. Ihre Erkenntnisse reichen sie per "Durchgaben" an die Mitglieder weiter. Wer zweifelt, gilt als von Dämonen besessen – das kann auch die eingegliederten Kinder betreffen.

Die Privatschule ist besonders umstritten. Die Kinder werden nach dem Lais-Konzept unterrichtet, in dessen Hintergrund die völkisch-esoterische Anastasia-Bewegung in Russland steht.

Zoglauer sprach mit Angehörigen und ehemaligen Mitgliedern. Vorwürfe, die Behörden hätten jahrelang zugesehen, will Zoglauer nicht erheben, weil es "ganz schwierig" sei, "pflegschaftsrechtlich einzuhaken." (prie, 23.11.2017)