Innsbruck – Der Innsbrucker Grünen-Gemeinderat Mesut Onay will nach den Zerwürfnissen mit seinem Klub bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl im kommenden Jahr mit einer neuen Liste antreten. Onay möchte diese aber nicht als "seine eigene Liste" verstanden wissen, vielmehr sei es ein Zusammenschluss von Personen, die aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen, sagte er am Freitag zur APA.

"Wir haben uns entschieden, dass wir antreten wollen", so der Gemeinderat. Rund 50 Personen hätten sich zusammengeschlossen, die nun an einer Programmentwicklung arbeiten. Nun gehe es darum zu klären, ob ein Antreten möglich ist. Onay sah aber weder in den benötigten Unterschriften, noch finanziell große Hürden. Im Jänner soll dann die endgültige Entscheidung fallen.

"Alternative Liste Innsbruck"

Auch auf eine Listenfarbe, nämlich aubergine, und den Listennamen "Alternative Liste Innsbruck – ALI" habe man sich bereits verständigt. "Das war nämlich der Ursprungsname der Grünen in Innsbruck", erklärte Onay. Als Ziel gab er über zehn Prozent aus.

Ein Koordinationsteam, das alle Entscheidungen fällen soll, wurde eingerichtet. Dieses Team soll dann auch über die Reihung der Kandidaten entscheiden. "Wenn das Team entscheidet, dass ich Spitzenkandidat werden soll, dann mache ich das gern. Sollte es aber entscheiden, dass ich gar nicht auf der Liste bin, dann ist das so", erklärte Onay. Man werde sich jedenfalls nicht um Listenplätze streiten, denn "uns geht es nicht um Macht", fügte er hinzu. Am Montag sollen nähere Details zur Liste präsentiert werden.

Zwischen Onay und dem Grünen Innsbrucker Gemeinderatsklub war es nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung, die aus dem Jahr 2005 datieren, zu einem Zerwürfnis gekommen. Ein ursprünglich seitens des grünen Klubs angekündigter Ausschluss Onays wurde dann jedoch doch nicht beschlossen. Er werde aber dennoch nicht mehr Teil des Klubs sein, hatte es geheißen. Onay selbst hatte den Vorfall aus dem Jahr 2005 als "Grenzüberschreitung" bezeichnet, die er damals aber nicht als eine solche empfunden hatte. Er hatte von einer Intrige der übrigen Klubmitglieder gegen ihn gesprochen und angekündigt, als freier Mandater im Gemeinderat zu bleiben. (APA, 1.12.2017)