Salma Hayek erhebt schwere Vorwürfe gegen Harvey Weinstein.

Foto: APA/AFP/CHRIS DELMAS

Er sei jahrelang "ihr Monster" gewesen und habe sie sogar mit dem Tod bedroht: "Ich bringe dich um." Sie solle bloß nicht glauben, dass er dazu nicht imstande sei, soll Harvey Weinstein zu Salma Hayek gesagt haben, als diese sich erfolgreich gegen die sexuelle Belästigung und Erniedrigung wehrte. Am Mittwoch erhob die Schauspielerin in der New York Times schwere Vorwürfe gegen den Ex-Filmproduzenten. Nur mithilfe von Anwälten sei es ihr gelungen, die Hauptrolle in ihrem Herzensprojekt Frida zu behalten.

Ein doppelter Erfolg: Das Biopic über die mexikanische Malerin Frida Kahlo brachte Salma Hayek 2003 schließlich eine Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin sowie dem Film selbst zwei goldene Statuetten für die beste Musik und die beste Maske ein. Es war der endgültige Durchbruch Hayeks in die oberste Liga Hollywoods – für den sie, wie viele ihrer Kolleginnen, einen hohen Preis zahlen musste.

Von der Telenovela bis zum Oscar

Dass sich die 1966 in der mexikanischen Hafenstadt Coatzacoalcos geborene Hayek gegen Weinstein – der sämtliche Vorwürfe bestreitet – behaupten konnte, liegt auch an der Durchsetzungskraft der 1989 mit einer Telenovela in Mexiko zum Fernsehstar aufgestiegenen Schauspielerin.

Dabei standen die Chancen für eine erfolgreiche Karriere der Tochter eines libanesischen Managers und einer mexikanischen Opernsängerin anfangs nicht gerade gut. Wegen schlechten Benehmens der Schule verwiesen, verbrachte Hayek ihre Jugendjahre bei ihrer Tante in Houston, ehe sie in Mexiko-Stadt ein Schauspielstudium abgeschlossen und erste Bühnenauftritte absolviert hatte.

Es war schließlich Hollywoods "Latino-Boom" in den 1990er-Jahren, dem sie ihre ersten größeren Kinorollen verdankte: Robert Rodriguez entdeckte sie für Desperado (1995) als Partnerin von Antonio Banderas, im ebenfalls von Rodriguez' inszenierten, schwarzhumorigen Roadmovie From Dusk Till Dawn bot sie als verführerische Vampirin Santanico Pandemonium ihren legendären Schlangentanz.

Im männerdominierten Filmbusiness hat sich Hayek, seit 2007 Mutter einer Tochter und mit dem französischen Manager François-Henri Pinault verheiratet, auch mit ihrer eigenen Produktionsfirma durchgesetzt. Neben ihrem Unicef-Engagement fungiert sie als Sprecherin der Initiative "Speak Out Against Domestic Violence" gegen häusliche Gewalt. Für die passionierte Kämpferin ist offenbar noch viel zu tun. (Michael Pekler, 1412.2017)