Durch die längere Dauer der Parlamentssanierung entstehen auch Mehrkosten von rund acht Millionen Euro.

Foto: Hans Klaus Techt

Wien – Die Sanierung des Parlamentsgebäudes am Ring wird um acht Monate länger dauern als ursprünglich projektiert: Die Abgeordneten und Mitarbeiter können nicht schon in den Sommerferien 2020 in den Theophil-Hansen-Bau zurück, sie müssen noch bis März 2021 in den Ausweichquartieren in der Hofburg bleiben. Der Grund ist, dass aus Kostengründen mehrere Ausschreibungen wiederholt werden mussten.

So wurde auch die Ausschreibung der Baumeisterarbeiten widerrufen, weil die Angebote über der vorgegebenen Kostenobergrenze von 49,4 Millionen Euro lagen. Im neu aufgesetzten Verfahren hat jetzt der Aufsichtsrat der Parlamentsgebäudesanierungsgesellschaft m.b.H. (PGSG) den Zuschlag an die Bietergemeinschaft Porr/Pittel+Brausewetter erteilt. Sie war der beste von drei Bieter – und lag klar unter dem Kostendeckel, teilte die Parlamentskorrespondenz am Donnerstag mit.

Millionen an Mehrkosten

Durch die längere Projektdauer entstehen allerdings auch Mehrkosten von rund acht Millionen Euro – wegen der Preisanpassung und der längeren Nutzung der Ausweichquartiere. Der im Gesetz fixierte Gesamtkostenrahmen von 352,2 Millionen Euro werde aber eingehalten, die Mehrkosten würden durch die Optimierung der Vergaben, sonstige Einsparungen und aus Reserven bedeckt.

"Für uns hat der sorgsame Umgang mit Steuergeld und damit die Einhaltung des gesetzlich festgelegten Kostenrahmens absolute Priorität", sagt Parlamentsvizedirektor und Projektleiter Alexis Wintoniak. Die aufwendigen und zeitraubenden Verhandlungsverfahren zu den einzelnen Ausschreibungen seien unumgänglich gewesen – und der Umweg habe sich bezahlt gemacht. (APA, 14.12.2017)