Das Regierungsmitglied mit dem größten Sportbezug gibt künftig den Finanzminister. Hartwig Löger ist Vizepräsident der Bundes-Sportorganisation (BSO) und Präsident des Dachverbands Sportunion. Als solcher rechnete der Steirer erst im November vor, dass jeder in den Sport investierte Euro fünffach zurückkomme. Ein Satz, der sich auch im Regierungsprogramm findet. Zudem forderte Löger die Umsetzung der täglichen Bewegung in allen Kindergärten, Volksschulen und Schulen der Zehn- bis 14-Jährigen – auch das ist im Programm zu finden, wenn auch nicht wortwörtlich.

Der nominell erste Sportler des Landes, der designierte Vizekanzler Heinz-Christian Strache, darf als Kämpfer gegen das absolute Rauchverbot in der Gastronomie nicht mit großem Vertrauensvorschuss in der Sportszene rechnen. Die vorliegenden Auslassungen zum Sport im Regierungsprogramm dürften die Zweifel nicht sofort zerstreuen. Bekenntnisse zu schon seit Jahren auf dem Tisch liegenden Forderungen überwiegen echte Ansagen. Immerhin werden grosso modo alle unter den Nägeln brennenden Themen kurz angerissen.

Zwar heftet sich die Regierung "die Erarbeitung einer übergeordneten und langfristig ausgerichteten Strategie zur österreichischen Sportförderung" namens "Sport Strategie Austria" auf die Fahne, Konkretes ist aber nicht festgeschrieben. Das klingt sehr nach Arbeitskreis. (Siegfried Lützow, 19.12.2017)