London – Britische Wissenschafter haben auf der schottischen Insel Skye Minerale entdeckt, die normalerweise auf der Erde gar nicht vorkommen. Entsprechende Spuren deuten darauf hin, dass die Substanzen vor Jahrmillionen durch einen Meteoriten auf unseren Planeten gebracht wurden.

Eigentlich zählt die Isle of Skye zu den geologisch am besten untersuchten Gegenden Großbritanniens. Umso überraschter war daher das Team um Simon Drake von der Birkbeck University London, als es an der Südküste der Insel Spuren eines bisher unbekannten Meteoriteneinschlags entdeckten.

Genau Analysen brachten noch spannendere Ergebnisse zum Vorschein: Im Labor fanden die Wissenschafter in den geborgenen Bodenproben winzige Kristalle zweier Minerale, von denen eines gänzlich neu ist und das andere bisher nur im All beobachtet werden konnte.

Zweimal Osbornit

Das erste Osbornit (TiVN) genannte Mineral ist eine Verbindung aus Titan und Stickstoff, das zusätzlich Spuren von Vanadium aufweist und in dieser Form zuvor nur im Schweif des Kometen Wild-2 nachgewiesen wurde. Das zweite Mineral, ebenfalls ein Osbornit, enthält besonder viel Niob. Diese Kombination war überhaupt noch nie beobachtet worden, wie die Forscher im Fachjournal "Geology" berichten.

Drake und seine Kollegen gehen davon aus, dass beide Minerale extraterrestrischen Ursprungs sind und durch den Meteoriten zur Erde transportiert worden sind, dessen Ablagerungen auf rund 60 Millionen Jahre datiert wurden. Wo auf der Nordhalbkugel der Brocken genau eingeschlagen ist, konnten die Wissenschafter allerdings nicht feststellen. (red, 20.12.2017)