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Appelfeld im Jahr 2005 bei einem Deutschlandbesuch.

Foto: AP/PETER BRENNEKEN

Jerusalem – Der israelische Schriftsteller und Holocaust-Überlebende Aharon Appelfeld ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Dies bestätigte seine Familie in Jerusalem am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Appelfeld war einer der produktivsten und angesehensten Schriftsteller Israels. 46 Bücher hatte er bis Anfang 2017 geschrieben. Sie wurden in 35 Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche.

Hauptthemen seiner Werke waren das jüdische Leben vor dem Holocaust und Kindheitserinnerungen aus Osteuropa. Über die Gräuel der Judenvernichtung selbst schrieb er aber kaum. Zu seinen Werken gehören "Der Mann, der nicht aufhörte zu schlafen", "Tzili", "Zeit der Wunder" und "Ein Mädchen nicht von dieser Welt".

Appelfeld wurde am 16. Februar 1932 in Jadova geboren und wuchs im nahen Czernowitz in der heutigen Ukraine auf. Seine Mutter wurde nach dem Einmarsch der Deutschen ermordet; der Bub kam mit seinem Vater ins Ghetto. Er überlebte später unter anderem als Küchenjunge bei der Roten Armee. Mit 13 Jahren kam er in das damalige Palästina. (APA, 4.1.2018)