Michael Häupl packt seine Sachen und verlässt seinen Posten als Chef der Wiener SPÖ. Sein Nachfolger wird am 27. Jänner bestimmt.

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Wien – Freitagabend läuft für jene, die sich zum Wiener SPÖ-Chef berufen fühlen, die Kandidaturfrist ab. Um die Nachfolge von Bürgermeister Michael Häupl beworben haben sich bis dato zwei: Andreas Schieder, geschäftsführender Klubchef im Parlament und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Dass es noch zu Last-Minute-Bewerbungen kommt, hält man in der Wiener SPÖ für äußerst Unwahrscheinlich. Fix ist die Liste am Montag, dann tagt die Wahlkommission.

Häupl: "Heilfroh"

"Ich bin heilfroh, dass es zwei Leute gibt, die die Anforderungen erfüllen", kommentierte Häupl die Tatsache, dass erstmals zwei Konkurrenten um die Wiener Nachfolge buhlen. "Das sind die Besten." Dass es Mitglieder in der SPÖ gibt, die sich einen gemeinsamen Kandidaten der beiden zerstrittenen Parteiflügel wünschen, kann Häupl nicht nachvollziehen. "Das sind Leute, die mit einem Konflikt nicht leben können", sagte Häupl.

Einen Favoriten wollte Häupl auch am Freitag nicht nennen. "Ich bin nicht der Erbhofbauer, der den Bauernhof übergibt." Am 27. Jänner wählen die rund 1000 Delegierten der Wiener SPÖ ihren neuen Chef. Wann Häupl von seiner Funktion als Bürgermeister zurücktritt wollte er nicht konkretisieren. Nur so viel: Es soll vor Ende Juni 2018 passieren.

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Zuvor hielt der Chef der Bundes-SPÖ, Christian Kern, am Donnerstag in der "Zeit im Bild" erneut fest, dass er für die Wiener Partei nicht zur Verfügung stehen werde: "Da wird ständig spekuliert, das ich alles mögliche tue. Ich habe vor, die SPÖ zu erneuern und in die Opposition zu führen." In Wien gebe es "genug Kandidaten und Kandidatinnen, die hier erstklassig sind und diese Aufgabe gut erfüllen können. (ook, 5.1.2018)