Zen wurde 2009 in Zagreb gegründet und verbindet seine Musik mit einer opulenten Multimediashow im Bühnenhintergrund, die davon zeugt, dass Psychedelia auch heute noch gewinnbringend eingesetzt werden kann.

Zen produzieren auf ihren am leichtesten über Bandcamp erhältlichen Arbeiten wie aktuell dem im November 2017 veröffentlichten hübschen und nicht allzu sehr in den Tiefen der tiefsten Hall- und Echoräume produzierten Album Suncani Ljudi besagte psychedelische Elemente mit flauschigen und menschenfreundlichen Wall-of-Sound-Effekten aus diversen flugzeug- und mittelklassewagenfreundlichen Synthesizern.

Darüber erklingen repetitive Gitarrenzupfereien aus der Früh-Neunziger-Schule von britischen Tagträumern und Drogenkindern wie den unumgänglichen My Bloody Valentine oder, aktueller, Slowdive. Festlegen lassen will man sich dabei, nicht ganz überraschend, natürlich nicht. Dennoch kann man sagen, dass klassischer Shoegaze-Rock und ein wenig Richtung esoterischer Chorgesang gedeuteter Wohlklang ebenso beabsichtigt sind wie zwischendurch kühle New Beats und ein wenig Cold-Wave-Pampigkeit.

Das sollte man sich live ansehen, vor allem auch, wenn man bedenkt, dass es für Menschen mit klaustrophobischen Zuständen nicht zu schlimm vor der Bühne werden dürfte. Zen kommen schließlich von der falschen Seite Europas. (Christian Schachinger, 9.1.2018)