SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik und der Listenzweite Georg Dornauer bei der Plakatpräsentation. Man will Platz zwei halten und Schwarz-Blau verhindern.

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Innsbruck – Am 25. Februar wählt Tirol einen neuen Landtag. Insgesamt acht Listen werden zur Wahl antreten. Seit 1945 regiert hier die ÖVP, entweder mit absoluter Mehrheit oder mit einem Juniorpartner. Seit 2013, als die ÖVP 39,4 Prozent holte, sind dies die Grünen, an die damals 12,6 Prozent der Stimmen gingen. Die Partei unter der Führung von Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe will sich nun in Tirol konsolidieren. Erklärtes Wahlziel ist es, wieder stark genug für die Rolle des möglichen Regierungspartner zu werden.

Doch das Debakel auf Bundesebene, wo man aus dem Nationalrat gewählt wurde, wirkt nun im Landtagswahlkampf fort. "Es sieht finanziell schlecht aus", sagt Klubobmann Gebi Mair hinsichtlich des Budgets. Man habe 330.000 Euro zur Verfügung und ersuche daher um Spenden. "Wir werden kein einziges Inserat schalten und keine Großplakate affichieren" , sagt Mair. Dafür will man aus der Not eine Tugend machen und verstärkt auf direkte Kontakte mit Wählern setzen.

SPÖ will sich nicht anbiedern

Die Sozialdemokraten präsentierten am Freitag ihre ersten Plakate. "Politik? Darf man ändern", lautet der Slogan, mit dem Landeschefin Elisabeth Blanik Platz zwei – 2013 schaffte die SPÖ in Tirol 13,7 Prozent – verteidigen will. Die Lienzer Bürgermeisterin gibt sich bewusst jugendlich und arbeitet mit Hashtag sowie Emoji auf den Plakaten.

Blanik positioniert die SPÖ als Alternative zu Schwarz-Blau, was ihrer Meinung nach auch in Tirol kommen werde: "Wer nicht zur Wahl geht, unterstützt diese Konstellation." Sie würde zwar gern in der Exekutive tätig sein, werde sich aber nicht anbiedern.

Bandwettbewerb für Platter

Die ÖVP startet Ende Jänner in den Wahlkampf. Im Vorfeld läuft auf Facebook ein Bandcontest. 18 Gruppen – von volkstümlich bis hin zu Noise-Rock – werden auf der Facebook-Seite von Landeshauptmann Günther Platter präsentiert. Wer am meisten Likes erhält, darf beim Wahlkampfauftakt in der Olympiahalle spielen. Das könnte, je nach Gewinner, durchaus spannend werden.

Der aufsehenerregende Wahlkampfstart der FPÖ am Mittwochabend sorgte bereits für Diskussionen. Die Freiheitlichen, die 2013 nur 9,3 Prozent erreichten, rechnen mit deutlichen Zuwächsen und wollen ebenfalls in Tirol mitregieren, wie Landesobmann Markus Abwerzger sagt. Dazu soll der Rückenwind der Regierungsbeteiligung auf Bundesebene genutzt werden. So haben sich mehrere Minister und der Vizekanzler als tatkräftige Wahlhelfer angekündigt. (Steffen Arora, 12.1.2018)