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Der Blogger Melvin Mughal stellte auf seinem iPhone einen deutlichen Performanceverlust nach dem Spectre-Update fest.

Foto: Reuters

Die Sicherheitslücken Spectre und Meltdown betreffen nicht nur Standrechner. Auch Mobilgeräte erwischt es, weil die Schwachstellen auch bei Prozessoren von ARM existieren. Zur Absicherung gegen Spectre hat Apple vor kurzem einen Patch für sein mobiles Betriebssystem iOS ausgerollt.

Der Performanceverlust werde minimal ausfallen, autete das Versprechen des Konzerns im Vorfeld. Doch zumindest beim Blogger Melvin "Melv1n" Mughal scheint es zu größeren Problemen geführt zu haben. Über diese zu berichten brachte ihm allerdings einige Kritik und sogar Drohungen ein.

Performance brach nach Update ein

Nachdem er iOS 11.2.2 aufgespielt hatte, führte er einen Leistungstest mit der Benchmarkingsoftware Geekbench aus. Mit 920 und 1.620 Punkten lieferte sein iPhone 6 plötzlich einen deutlich niedrigeren Score. Mughal spricht von Einbußen von 40 Prozent. Auch ein ein paar Stunden später durchgeführter erneuter Test fiel kaum besser aus. Die Ergebnisse seiner Benchmarks veröffentlichte er auf seiner Website.

Dann nahm der Blogger Kontakt mit dem Medium "Forbes" auf, wo über seine Messung berichtet wurde. Von dort aus nahm die Geschichte allerdings einen unvorhergesehenen Lauf. Einige weitere größere Techmedien griffen die Zahlen auf. Jedoch ging in weiterer Folge unter, dass es sich um Einzelmessungen an Mughals privatem iPhone und kein umfassendes Benchmarking mehrerer Geräte handelte.

Auf privatem Kanal bedroht

Die niedrigen Benchmarkwerte konnten offenbar viele bei ihren eigenen Handys nicht nachvollziehen. Manche verwunderten Leser kontaktierten den Blogger daraufhin – und das nicht immer in freundlichem Tonfall.

Am Schluss, so schreibt er in einer Ergänzung, habe er sogar ernsthafte, persönliche Drohungen über einen "privaten Kanal" erhalten. Er könne sich nicht erklären, wie eine solche Angelegenheit derartige Verärgerung hervorrufe, zumal er als jemand, der seit 15 Jahren Apple-Produkte nutze, sie aus bloßer Verwunderung über den Leistungsabfall ins Netz gestellt hatte.

Messangaben gelöscht

Jedenfalls sei für ihn nun der Punkt des Erträglichen überschritten. Mughal hat seine Benchmarkergebnisse von der Seite gelöscht und habe keine Lust, die Debatte weiter fortzuführen. Allerdings rät er dazu, das Update 11.2.2 auf jeden Fall aufzuspielen, da die unbehobene Spectre-Schwachstelle sonst Datendiebstahl ermöglichen könnte. (red, 16.01.2018)