Touristen schätzen in Österreich die "schöne Landschaft" und die "intakte Natur".

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Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Dieser Wandel macht vor keiner Branche halt. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG hat gemeinsam mit fünfzig Entscheidungsträgern der österreichischen Wirtschaft über ihre Herausforderungen und Strategien hinsichtlich der digitalen Veränderungen gesprochen und Zukunftsszenarien entwickelt.

Potenzial werde beispielsweise in der Vernetzung von Tourismus und Landwirtschaft gesehen. Beide Bereiche gehören in vielen Teilen Österreichs zu den wirtschaftlichen Standbeinen. Die "schöne Landschaft" und "die intakte Natur" gehören laut einer Erhebung des Weltwirtschaftsforums (2017) zu den wichtigsten Tourismusgütern. Rund 40 Prozent der Fläche Österreichs wird landwirtschaftlich genutzt.

Besser vernetzt

Eine Vernetzung von Landwirtschaft und Tourismus könnte beide Wirtschaftssektoren stärken. So könnte etwa die Blockchain-Technologie die vollständige Nachvollziehbarkeit eines Nahrungsmittels vom landwirtschaftlichen Erzeuger über jede Phase der Verarbeitung bis in den Gastronomiebetrieb abbilden, wo die Bedeutung der Herkunft der Lebensmittel immer wichtiger werde, heißt es dazu von seiten des Wirtschaftsprüfers.

Die Tourismusbetriebe haben das Potenzial der Digitalisierung für sich erkannt. Bei einer Umfrage der Hotelliersvereinigung wird die größte Chance der Digitalisierung bei der Gewinnung von Neukunden und der Auslastungssteigerung gesehen. Gefolgt von den Punkten: Steigerung der Kundenloyalität und Effizienzsteigerungen. "Das zeigt ganz klar, dass die Hoteliers mittlerweile viel bewusster mit der Materie umgehen und das Digitalisierungspotential erkennen", erklärt Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Diese Entwicklung spiegle sich auch bei den Herausforderungen wider. "Mehr Möglichkeiten bedeutet in der Regel aber auch mehr Komplexität. Das merken gerade viele, die sich mit Digitalisierung beschäftigen. Datensicherheit ist ein heißes Thema, speziell vor dem Hintergrund neuer Regelungen wie der Datenschutzgrundverordnung."

Neue Kommunikationswege

Um näher am Gast zu sein, setzen viele Hotels in den nächsten Jahren verstärkt auf digitale Kommunikationswege: Chatbots und Chat-Möglichkeiten wie WhatsApp oder Facebook Messenger rücken in den Vordergrund. Im operativen Betrieb sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermehrt im Fokus: "Viele Betriebe wollen zukünftig auf Tools zur Mitarbeiterbefragung setzen und die interne Kommunikation verstärkt auf webbasierte Plattformen lenken", sagt Gratzer. (red)