Hauptkommissar Marthaler sucht um Urlaub an. Eine verrückte Idee, denn gerade gab es auf ein Restaurant in Frankfurt einen verheerenden Anschlag, und alle Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Marthaler hat aber von einem alten Kollegen einen Anruf erhalten. Ferres ist Alkoholiker und hat sich in dem französischen Städtchen Marseillan zur Ruhe gesetzt. Jetzt behauptet dieser Kollege, er sei auf eine neue Spur in einem alten, ungelösten Mordfall gestoßen. Marthaler fährt nach Frankreich. Während in Frankfurt ermittelt wird, verschwinden zwei Roma-Jungen.

Jan Seghers klammert die Ereignisse, die anscheinend nichts miteinander zu tun haben und atmosphärisch wie geografisch weit auseinanderzuliegen scheinen, geschickt zusammen. Sein Roman basiert auf einem realen Mordfall in Deutschland und ist im weitesten Sinn politisch. Es werden viele Themen angerissen und kommentiert, vom Umgang mit Minderheiten bis zur Wiedereinstellung von Nazis im Staatsdienst. Ein beeindruckender, düsterer Thriller. (Ingeborg Sperl, 27.1.2018)