Einmal auf der Haut, denkt man bei "Dent de Lait" von Serge Lutens an warme Milch und den modrigen Duft eines ungelüfteten Schlafzimmers.

Foto: Ela Angerer

Viele Parfums von Serge Lutens haben Geschichte geschrieben, allen voran "Five O'Clock" und "Tubéreuse Criminelle". Nun präsentiert uns der Franzose "Dent de Lait" (Milchzahn) – eine verstörende Mischung aus Mandeln, Kokos und Weihrauch.

Angeblich ließ sich der frühere Art-Direktor von Shiseido dazu von seiner Kindheit inspirieren. Einmal auf der Haut, denkt man tatsächlich an warme Milch und den modrigen Duft eines ungelüfteten Schlafzimmers.

Das wirkt, als würde man mit einem Rockstar auf Tuchfühlung gehen: Gerade noch hat man für ihn auf der Bühne geschwärmt. Jetzt tauscht man Küsse in einer Bar und stellt fest: Der Mann hat Mundgeruch. Ja, vielleicht stellte man sich beides besser vor, den Sänger und die Kreation von Serge. Aber was macht das schon? Jeder große Künstler hat das Recht, auch einmal ganz gewöhnlich zu sein. (Ela Angerer, RONDO, 8.2.2018)