Ein Bild der Demo des Jahres 2015. Auch heuer ruft das Bündnis "Linz gegen Rechts" wieder zu einer Kundgebung auf.

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Linz – Auch dieses Jahr ruft das Bündnis "Linz gegen Rechts" wieder zu einer Kundgebung gegen den "rechtsextremen Burschenbundball" am Samstag im Palais Kaufmännischer Verein auf. Gleichzeitig richtet sich der Protest auch gegen die schwarz-blaue Bundesregierung. Laut Polizei haben die Veranstalter eine Demo mit 600 Personen angemeldet. Um das Palais wird ein Platzverbot erlassen.

Für das Bündnis zählt der Ball neben dem Wiener Akademikerball, der bereits vor einer Woche stattgefunden hat, zu den "wichtigsten und größten Festlichkeiten der extremen Rechten in Österreich und Europa". Er sei alles andere als eine "harmlose Tanzveranstaltung", meint Nina Andree vom Bündnis. Die Burschenschaft Germania zeige mit ihrer Naziliederbuch-Affäre einmal mehr, dass Antisemitismus und "die Glorifizierung des NS-Terrors" heute noch existent seien und daher konsequent bekämpft gehören, lautet der Aufruf zur Demonstration.

Kritik an Ehrenschutz

Die Linzer Grünen kritisieren, dass wie all die Jahre zuvor auch dieses Mal wieder der Landeshauptmann und der Rektor der Johannes Kepler Uni den Ehrenschutz übernommen haben. "Mehr denn je sind rechtsextreme Burschenschaften in der gesellschaftlichen Mitte angekommen", das zeige sich auch "anhand der zahlreichen Burschenschafter, die mittlerweile Regierungsfunktionen ausüben", kritisieren Sophia Hochedlinger und Helge Langer in einer Presseaussendung.

Die Kundgebung am Samstag richtet sich auch gegen die neue schwarz-blaue Bundesregierung und die seit gut zwei Jahren bestehende schwarz-blaue Regierungskoalition in Oberösterreich. Das Motto lautet: "Sozialabbau im ganzen Land – unsere Antwort: Widerstand!"

Platzverbot

Um 17.30 Uhr marschieren die Demonstranten vom Linzer Pfarrplatz zur Promenade, wo vor dem Landhaus eine Zwischenkundgebung geplant ist. Dann geht es durch die Herren- und die Landstraße weiter zum Martin-Luther-Platz. Um 20.30 Uhr soll sich die Versammlung dort auflösen. Dann gilt bereits seit drei Stunden das Platzverbot rund um das Palais, das sich eine Seitenstraße weiter befindet. Rund 150 Polizisten sollen dafür sorgen, dass es zu keiner direkten Konfrontation zwischen den Demonstranten und den Ballgästen kommt.

Im vergangenen Jahr war es im Anschluss an die friedlich verlaufene Kundgebung zu einer Attacke auf den Dienstwagen des Landeshauptmann-Stellvertreters Manfred Haimbuchner (FPÖ) gekommen. Mitglieder des "Schwarzen Blocks" stürmten auf Haimbuchners Auto zu und schlugen mit Fäusten darauf ein. (APA, 2.2.2018)