Das Krankenhaus Nord in Wien-Floridsdorf soll im Sommer 2019 eröffnet werden.

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Wien – Die Wiener ÖVP fordert, dass der Rechnungshof (RH) das Krankenhaus Nord sowie das Betriebsmanagement weiter prüfen soll. Anlass ist ein STANDARD-Artikel, wonach das Milliardenprojekt des städtischen Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) mit einem weiteren Problem und zusätzlichen Kosten konfrontiert ist: Die Technik des Spitals muss – anders, als ursprünglich geplant – teilweise an externes Personal ausgelagert werden, weil die Rekrutierung von geeignetem Personal nicht im geplanten Ausmaß funktioniert hat. Aktuell sind 26 von mehr als 80 Stellen in der technischen Direktion besetzt: Laut Plan des KAV hätten bereits per Ende 2017 45 Mitarbeiter vor Ort tätig sein sollen.

"Angesichts des vergangenen Baumanagements des KAV können wir davon ausgehen, dass auch das Betriebsmanagement nicht ohne Verzögerungen und Mehrkosten auskommen wird", schrieben der nichtamtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch und ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec in einer Aussendung. Die rasche Einsetzung einer gemeinderätlichen Untersuchungskommission zum KH Nord sei "Gebot der Stunde". Wie berichtet, planen FPÖ und ÖVP, eine U-Kommission einzurichten – wobei die Freiheitlichen mit ihrer Mandatsstärke diese auch im Alleingang einsetzen könnten.

Grüne für Untersuchung

Für den Grünen-Klubchef David Ellensohn steht in der Causa Spital Nord "lückenlose Aufklärung an erster Stelle". Es stelle sich die "dringende Frage, wo die Millionen an Mehrkosten entstanden sind und wie man das in Zukunft vermeiden könnte". Schuldzuweisungen brächten nichts, sagte Ellensohn. Wenn die U-Kommission komme, würden die Grünen "wie immer unsere Arbeit gründlich machen". (krud, 14.2.2018)