Wien/Linz – In der Diskussion um die Ausgestaltung des öffentlich-rechtlichen Auftrags des ORF vermisst die Leiterin des internationalen Linzer Filmfestivals Crossing Europe, Christine Dollhofer, die europäische Perspektive, wie sie im Gespräch mit der APA sagte. Im Zusammenhang mit der finanziellen Ausstattung des Senders warnte sie auch vor Konsequenzen für Filmschaffende.

Während sich die aktuelle Diskussion stark darum drehe, ob der ORF nun zu viele amerikanische Serien sendet und mehr österreichischen Content bringen sollte, würden ihr darüber hinaus die europäischen Inhalte fehlen. Es störe sie, "dass man nicht über den Tellerrand hinausblickt", so Dollhofer. "Es gibt so viele tolle europäische Serien und Filme. Warum laufen die nicht?".

Das Festival Crossing Europe, das heuer im April zum 15. Mal stattfindet, hat sich dem europäischen Film verschrieben. Ein Großteil der europäischen Filme im Programm seien öffentlich-rechtlich kofinanziert. Gäbe es die Öffentlich-Rechtlichen als Partner in Europa nicht mehr, würde für die Filmschaffenden "eine wichtige Finanzierungssäule wegbrechen", so Dollhofer. Zudem bestehe bei Mittelkürzungen für den ORF auch die Gefahr, dass das Film-Fernsehabkommen, mit dem der ORF die Produktion heimischer Kinofilme unterstützt, abgespeckt werde und weniger Geld für Filmschaffende zur Verfügung stehe, mahnte die Festivalleiterin. (APA, 6.3.2018)