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Surf-Verhalten der Nutzer, Likes und Offline-Einkaufsverhalten. Das sind genügend Informationen, um personalisierte Werbung perfekt auszuführen.

Foto: reuters

Das Wall Street Journal zeigt in einem dreiminütigen Video kurz und knapp, warum Facebook gar kein Mikro braucht, um einen auszuspionieren. An die Informationen für personalisierte Werbung kommt der Konzern mit ganz anderen Mitteln.

Personalisierte Werbung

Personalisierte Werbung ist ein heiß diskutiertes Thema, und zwar eines, das uns überall verfolgt. Seien es die Empfehlungen von Amazon oder Werbeanzeigen bei Facebook. Manchmal funktionieren sie durchaus gut und weisen einen auf Karriereseiten hin, wenn man auf Jobsuche ist. Andererseits bieten sie dann dieselbe Tasche an, die man gerade bestellt hat – eine Erfahrung, die sicher schon viele gemacht haben.

Aus diesem Umstand entwickelte sich eine Art Verschwörungstheorie: Facebook würde die Handy-Mikrofone anzapfen, um an Nutzerinformationen zu kommen. Schon 2016 sprach sich das Unternehmen gegen diese Anschuldigung aus. Der Zugriff auf das Mikrofon würde nur dann stattfinden, wenn der Nutzer das erlaube und aktiv in einem bestimmten Moment aufgrund eines Audio-Features verwende.

Verschwörungstheorie aus dem Weg geräumt

Die Journalistin Joanna Stern ist der Aussage nachgegangen und kontaktierte einige ehemalige Facebook-Mitarbeiter. Ihre Schlussfolgerung: Facebook hat es gar nicht nötig, über das Mikrofon die eigenen Nutzer auszuspionieren.

Der Konzern bekommt alleine durch das Surf-Verhalten der Nutzer einiges an Information, etwa, welche Seiten benutzt werden, wie lange man auf einer Stelle verharrt und wo sich der Nutzer in dem Moment geografisch auf der Welt befindet. Zusätzlich verkaufen Datenhändler Informationen zu dem Offline-Einkaufsverhalten der Nutzer an Konzerne, welche die Werbe-Tools auf Facebook benützen, um bei bestimmten Kunden zu werben.

Was dagegen tun?

Stern hat auch hier mehrere Antworten: wer keine personalisierte Werbung auf Facebook haben will, kann diese deaktivieren. Sie rät auch, auf Bonuskarten zu verzichten. Wer die Vergünstigungen unbedingt haben will, soll diese mit einer nicht benützten E-Mail-Adresse verknüpfen. Außerdem kann man die Ortung in der Facebook-App in den Einstellungen blockieren. Das wäre auch im Hinblick auf andere Apps ratsam. (red, 10.03.2018)