So ein Erfolg, wie nach dem Dieselgipfel im August erwartet worden war, wurde die "Umweltprämie" der Autoimporteure nicht. Es gab nur 10.000 Verschrottungen mehr als 2016, als es keine Rabattschlacht gab. Das überrascht nicht, sind die gewährten Preisanreize doch deutlich weniger transparent als die in der Finanzkrise zur Ankurbelung des Absatzes gewährte staatliche Abwrackprämie.

Außerdem sind die von Abgasmanipulationen am meisten betroffenen Fahrzeuge der Abgasnorm Euro-5 gemäß VW-Umweltprämie nicht tauschwürdig. Wer Volkswagen zum Umtausch eines solch modernen Fahrzeugs bewegen wollte, musste den Generalimporteur des Wolfsburger Konzerns schon auf Gewährleistung und Schadenersatz klagen oder gravierende Mängel nach dem Software-Update nachweisen. Dann wurde meist ein "Vergleichsangebot" mit Megarabatt unterbreitet, das der gemeine Fahrzeughalter de facto nicht ablehnen konnte.

Wiewohl 90 Prozent des Abwrackzuwachses von Volkswagen kommen und jede Verschrottung eines alten Stinkers ein Gewinn ist: Auf der Strecke bleibt letztlich die Umwelt, solange Gebrauchtwagen, die von potenziellen Fahrverboten in Ballungsräumen bedroht sind, in Oststaaten oder nach Afrika exportiert werden und dort die Luft verpesten. Klimaschutztechnisch klüger wäre sowieso eine Hardware-Aufrüstung der Abgasreinigungssysteme gewesen – sogar billiger als die aktuelle Verkaufsförderung. (Luise Ungerboeck, 12.3.2018)