Durch Dürre geschädigter Mais in Niederösterreich.

Foto: ÖHV

"Die da oben" wollen "uns" vorschreiben, was wir zu denken haben: Wer am Klimawandel zweifelt, drückt damit oft Kritik an Eliten aus. Emotionen verdrängen Fakten, Populismus schlägt Sachlichkeit.

Wenig Wille

In Österreich glauben laut einer europaweiten Befragung acht Prozent nicht an den vom Menschen verursachten Klimawandel. Nur knapp ein Drittel fühlt sich mitverantwortlich. Entsprechend gering ist der Wille, Gegenmaßnahmen wie etwa Steuern auf fossile Brennstoffe mitzutragen.

Die Politik trägt Verantwortung dafür, wie die Debatte geführt wird. Mit der FPÖ ist nun eine Partei Regierungspartner, die dem Stand der Klimaforschung widerspricht. So sorgte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im vergangenen Sommer mit der Behauptung für Erstaunen, dass die Menschen in Grönland früher Weinbau betrieben hätten. Klimawandel sei folglich "natürlich". Grönland war jedoch zuletzt vor 100.000 Jahren eisfrei und unbesiedelt. Der Klimavertrag nutze, so Strache, "Monsanto und der Atomlobby".

Mutige Politik muss folgen

ÖVP-Umweltministerin Elisabeth Köstinger ist gefragt, hier dagegenzuhalten. Denn Österreich hat eine seriöse Klimapolitik dringend nötig: Um die Klimaziele tatsächlich zu erreichen, muss man auch die zweifelnden Österreicher davon überzeugen, dass sie daraus einen Nutzen ziehen.

Köstinger ließ im Umweltausschuss wissen, dass die Erarbeitung einer Klima- und Energiestrategie ihr Leitprojekt sei. Schöne Worte, denen mutige Politik folgen muss. (Julia Schilly, 14.3.2018)