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1. Fakten für den Kanzler, Beratung für den ORF

Gibt es Vernünftigeres, als einen Bundeskanzler, hier gerade Sebastian Kurz, "faktenbasiert und sachorientiert" zu "unterstützen"? Das ist das erklärte Ziel der neuen Stabsstelle des Bundeskanzleramts, und damit ist die Einrichtung von "Think Austria" im Kanzleramt unter der Leitung von Antonella Mei-Pochtler zweifelsfrei eine der guten Nachrichten dieses Osterwochenendes.

Mei-Pochtler war lange – grob und für Beratungsverhältnisse sicher ungenau beschrieben – Chefin der Boston Consulting Group (BCG) in Wien. Eines ihrer gewiss zahllosen Projekte blieb mir naturgemäß in Erinnerung: Strategieprozesse und neue ORF-Struktur – für Honorare, die sich in meiner sehr groben Erinnerung über die 2010-er Jahre auf sechs- bis siebenstellige Summen addieren lassen.

BCG hat dafür unter anderem mitgeholfen, die Channel Struktur zu entwickeln, von der Alexander Wrabetz seit 2009 spricht (und die er nun tatsächlich umsetzt). Oder auch die Lieblings-Währung für die Erfolgsmessung des ORF (Kontakt mit irgendeinem der doch recht zahlreichen ORF-Kanäle, Touchpoints) – ob Wrabetz oder BCG sie ersonnen haben, darüber durfte ich einmal recht intensiv mit Mei-Pochtler diskutieren.

Nun frage ich mich zu Mei-Pochtlers Think-Tank im Kanzleramt: Ist es gut, dass eine von Alexander Wrabetz doch eine Weile recht gut beschäftigte Beraterin ihn leitet – und für wen? Wir werden es in den nächsten Monaten herausfinden.


2. Das jähe Ende eines "Profil"-Managers

Am Karfreitag um 15.39 Uhr erklärt man nur Rausschmisse öffentlich, die man eigentlich nicht erklären will – oder die so dringend geboten sind, dass man sie erst recht nicht öffentlich erklären will.

Am Karfreitag um 15.39 ließ News-Mehrheitseigentümer Horst Pirker verlauten, dass sich die Verlagsgruppe News von Markus Posset trennt – er war seit kaum mehr als einem Jahr Managing Director für "Profil" und "Trend".

Ich habe noch nicht herausgefunden, woran der Abschied lag – sachdienliche (und vor allem sachkundige) Hinweise werden gerne genommen. Er soll jedenfalls nicht – das wäre immerhin denkbar – an verkäuferischem MIsserfolg gelegen sein, sagt eine üblicherweise verlässliche Quelle.


3. Ostern mit Fellner

"Österreich"-Boss Wolfgang Fellner und der Medienbehörde verdanke ich viele schöne Stunden am Osterwochenende. Meine Schuld natürlich – die Medienbehörde hat ihr Nein zu Fellners bundesweiter Radiolizenz ja schon vorigen Donnerstag veröffentlicht. Immerhin hab nicht nur ich das nicht entdeckt. So kann man auch mit ein paar Tagen Verspätung in der Nacht von 1. auf 2. April noch Erster sein.

Ein paar Stunden für den Bescheid in der Nacht auf Ostermontag folgten dann ein paar Stunden in der Nacht auf Dienstag, ob sich für Wolfgang Fellners Befund darüber Belege in diesem Bescheid finden lassen. Das Ergebnis können Sie hier nachlesen.


4. Romy Böhmermann

Der "Kurier" freute sich gerade über einen neuen "Rekord" abgegebener Stimmen für seinen TV-Preis namens "Romy" – mehr als 200.000, schrieb man. Die Etat-Wochenschau rät: Ein paar Dankgebete Richtung Köln und eine Romy für Unterhaltung wären das Mindeste, um die Zuwendung abzugelten. Schon um Jan Böhmermann in Glitzer-Burka mit 100 unbegleiteteten Minderjährigen und Armin Wolf an der Hand in der Wiener Hofburg zu erleben, wie er eine Puppe von Dietrich Mateschitz unangemessen behandelt.

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5. Reiche Weiten

Kurz vor der Romy steht diese Woche noch die Media-Analyse an – mit den Reichweiten/Leserzahlen für das Kalenderjahr 2017. Ich freu' mich schon einmal vor auf Donnerstag für alle Reichweitengewinner.

Kommen Sie gut in die neue Woche!
(Harald Fidler, 3.4.2018)