Die Figuren des Rätoromanen Leo Tuor, die zuweilen gegen die "Zuhälter des Schnees" kämpfen, sind keine Sieger. Sie können nicht auf irgendwelche Erfolgsgeschichten verweisen, immer aber sind sie gewaltige, leichtfüßige Erzähler, die nicht aufgegeben haben, die Menschen zu lieben und auf die Kraft der Literatur zu setzen.

Autoren wie Tuor, deren Erzählen dem Leben, auch der Erinnerung und somit dem Leben der Toten dient, einem österreichischen Publikum nahezubringen, war von Beginn an ein Anliegen des Festivals Literatur und Wein, das ins dritte Jahrzehnt geht. Eröffnet wird die viertägige Veranstaltung, zu der 24 Autorinnen und Autoren anreisen, Donnerstag um 19 Uhr im Literaturhaus in Krems mit Brandneuem: Franzobel und Josef Haslinger lesen unveröffentlichte Texte.

Freitagabend bereits ausverkauft

Der Freitagabend (mit Bachtyar Ali, Ilija Trojanow) ist wie die Sektmatinee am Sonntag bereits ausverkauft. Vielschichtig programmiert ist der Samstag, mit zwei Lyrikschwerpunkten (u. a. Nico Bleutge, Arne Rautenberg) und einer literarischen Wanderung mit Leo Tuor und dem Aufmerksamkeitsartisten Bodo Hell. Reflexion und Meinungsstärke verspricht Samstag um 10.30 Uhr ein Gespräch mit Norbert Gstrein und Robert Pfaller über gesteuerte Verblödung und die Brutalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse.

Am Samstag treten im Brunnensaal des Stiftes Göttweig Milena Michiko Flasar, Doron Rabinovici, Antonio Fian und Christoph W. Bauer auf. Musik: Wiener Tschuschenkapelle. (steg, 11.4.2018)