Wien – Am 18. Mai wird der langjährige Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl das Szepter an Harald Mahrer übergeben, den neuen Wirtschaftsbundpräsidenten und ehemaligen Wirtschaftsminister. Letzteres Amt hatte dieser von Mai bis Dezember 2017 inne. Aus weiteren Ministerwürden für ihn wurde es unter Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nichts mehr.

Im Vorfeld des Einzugs von Mahrer in den Chefsessel der Wirtschaftskammer Österreich blühen schon die Gerüchte, wer denn Generalsekretär der Interessenvertretung der Wirtschaftstreibenden werden wird. Derzeit ist Anna-Maria Hochhauser Generalsekretärin, die Oberösterreicherin hat ihren Landsmann Leitl jahrzehntelang beruflich begleitet, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer ist sie seit September 2004.

Hoch im (Gerüchte-) Kurs als nächster Generalsekretär: Karlheinz Kopf. Der Vorarlberger war zuletzt, von Oktober 2013 bis November 2017, Zweiter Präsident des Nationalrats, davor rund fünf Jahre lang ÖVP-Klubobmann gewesen. Bis zu seiner Wahl zum Klubobmann war er Generalsekretär des Wirtschaftsbunds. Seit Entstehung der schwarztürkis-blauen Koalitionsregierung ist er wieder einfacher ÖVP-Nationalratsabgeordneter. Das soll ihn nicht so recht ausfüllen, zudem soll sein Verhältnis zum neuen ÖVP-Regime unter Kurz unterkühlt sein. Das gilt auch in die Gegenrichtung.

In der ÖVP gibt es unterschiedliche Meinungen, was eine etwaige Übersiedlung Kopfs in die Kammer bedeuten würde. Sollte Mahrer ihn als Generalsekretär positionieren, würde das die Distanz und Unabhängigkeit (vor allem) von Wirtschaftsbund und von Wirtschaftskammer zur "neuen" ÖVP unterstreichen, meinen die einen. Denkbar wäre, dass Kopf das Amt nur zwei Jahre zur Ausarbeitung und Umsetzung von Änderungen ausübt.

Als Alternative wird Peter Haubner, stellvertretender ÖVP-Klubobmann, gehandelt. Er komme auch ins Spiel, weil nicht alle in Kopf den geeigneten Mann für einen Reformkurs sehen, meinen Eingeweihte. Entscheidung sei noch keine gefallen. Die Betroffenen selbst wollten nichts dazu sagen. (red, 18.4.2018)