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Zwei Zahlen zeigen, wie Huawei seine Erfolgsaussichten in den USA einschätzt. 2012 gab der chinesische Konzern 1,2 Millionen Dollar für Lobbying aus, vergangenes Jahr fiel dieser Betrag auf 60.000 Dollar. Kurzum: Huawei hat im Grunde aufgegeben, den US-Markt zu erobern. Mobilfunker weigern sich, Huawei-Smartphones anzubieten; Unternehmen und Behörden verzichten auf den Einsatz von Netzwerkausrüstung.

"Nationale Sicherheit"

Erst am Dienstag beschloss die US-Telekombehörde FCC eine neue Regel, die Telekomkonzernen den Einsatz von Geräten verbietet, die ein "nationales Sicherheitsrisiko" darstellen könnten. Huawei wird zwar nicht namentlich erwähnt, ist aber mitgemeint. Das Unternehmen wird von der US-Politik als verlängerter Arm der chinesischen Regierung wahrgenommen. Huawei behauptet selbst, unabhängig und im Besitz seiner Mitarbeiter zu sein.

Europa

Der drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt konzentriert sich nun auf Europa und Asien. Vor allem im Bereich des 5G-Netzes hat Huawei die Nase vorn. Allerdings könnten auch EU-Mitgliedsländern skeptisch über eine mögliche Spionage durch Huawei werden. Seit der NSA-Affäre 2013 werden jedoch auch US-Konzerne mit Argusaugen gesehen. In den USA regt sich indes Widerstand gegen die harte Linie. Wie die New York Times berichtet, setzen vor allem kleine Telekomfirmen auf Huawei-Geräte. Ihnen steht womöglich ein teurer Austausch der Komponenten bevor.

ZTE

Erst am Montag war bekannt geworden, dass der chinesische Hersteller ZTE künftig nicht mehr bei US-Firmen einkaufen darf. Der Hintergrund ist dessen Handel im Iran. (red, 18.4.2018)