Singapur – Vom farbenfrohen Einsiedlerkrebs, der in einem hohlen Zweig lebt (Bild unten), bis zur beunruhigend großen Meeresassel (nächstes Bild) – die Tiefsee rund um das indonesische Inselarchipel beherbergt zahlreiche ungewöhnliche Kreaturen: Eine Gruppe von Meeresforschern hat auf einer vor kurzem zu Ende gegangenen Expedition entlang der südlichen und westlichen Küste von Java etwas Licht in diese kaum erforschten Ökosysteme jenseits der Flachwasserzonen gebracht.
Das 31-köpfige Team der South Java Deep Sea Biodiversity Expedition 2018 (SJADES 2018) um Peter Ng von der National University of Singapore untersuchte während seiner zweiwöchigen Forschungsfahrt über 12.000 Lebewesen aus 800 unterschiedlichen Arten. Über ein Dutzend dieser Schwämme, Seegurken, Tintenfische, Würmer, Krustentiere und Fische war der Wissenschaft bisher nicht bekannt und 40 Spezies wurden erstmals für Indonesien nachgewiesen.
Bunte Tiefsee
Obwohl indonesische Küsten bei Tauchern aus aller Welt sehr beliebt sind, gelten die Tiefseeregionen hinter dem Festlandschelf als weitgehend unerforscht. Um zumindest einige Lücken zu schließen, haben die Wissenschafter Untersuchungen an insgesamt 63 Punkten in Meerestiefen von 800 bis 2.100 Metern durchgeführt. Die nun vorgestellten ersten Ergebnisse zeigen, dass das sogenannte Bathypelagial, die lichtlose Tiefenzone bis 4.000 Meter, alles andere als eine dünn bevölkerte Ödnis ist.
Links
- South Java Deep Sea Biodiversity Expedition 2018 (SJADES 2018)
- NUS: More than 12,000 deep-sea marine creatures uncovered by NUS-LIPI scientists during first-ever exploration of West Java seas