Ferdinand Karlhofer sieht ein mögliches Ende der gespaltenen ÖVP-Listen in Innsbruck gekommen.

Foto: Florian Lechner

Innsbruck – Minus fünf Prozent für die Bürgermeisterinnen-Liste Für Innsbruck (FI), die 1994 als ÖVP-Abspaltung gegründet wurde. Minus zehn Prozent für die ÖVP. Die Innsbrucker Gemeinderatswahl war ein Desaster für die Konservativen. Politologe Ferdinand Karlhofer von der Universität Innsbruck hält daher ein Ende der "Zwei-Firmen-Politik" der ÖVP für möglich. Denn würden FI und ÖVP wieder fusionieren, wären sie stärkste Kraft in der Stadt. So landen beide hinter den Grünen und den Freiheitlichen.

Blaue mit kleinen Zuwächsen

Bei den Blauen halten sich die Gewinne ebenfalls in überschaubaren Grenzen. Denn rechnet man das Ergebnis der FPÖ von 2012 und der damals noch getrennt kandidierenden Liste Rudi Federspiel zusammen, ergibt das 15,6 Prozent. Diesmal landeten sie zusammen bei 18,6 Prozent, also einem Plus von drei Prozentpunkten. So gesehen sind die Grünen auch was die Zuwächse angeht Sieger dieser Gemeinderatswahl, da sie 5,1 Prozent dazugewonnen haben.

Falsches Personal bei SPÖ

Ein Desaster hat auch die SPÖ zu verdauen. Nachdem sie bei der Nationalratswahl im Herbst noch stärkste Kraft in Innsbruck war, landete sie am Sonntag abgeschlagen auf Platz fünf. Die Verantwortung dafür, so Karlhofer, ist bei der Parteiführung und der Kandidatenauswahl zu suchen. Man habe die Basis zu spät auf die neue Spitzenkandidatin Irene Heisz eingestimmt und diese auch insgesamt zu spät in Stellung gebracht. (Steffen Arora, 23.4.2018)