Innsbruck/Rom – Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat als Reaktion auf ein Schreiben des italienischen Verkehrsministeriums die Lkw-Blockabfertigungen in seinem Bundesland verteidigt. Die Belastbarkeit für Mensch, Natur und Infrastruktur sei an gewissen Tagen bei weitem überschritten. "Wir werden uns mit allen Mitteln wehren, wenn man noch mehr Transit-Verkehr auf die Straßen bringen will", so Platter.

Schreiben an Botschafter in Italien

In dem Schreiben an den österreichischen Botschafter in Italien, Rene Pollitzer, hatte das italienische Verkehrsministerium am Freitag Respekt für das europäische Prinzip des freien Warenverkehrs gefordert.

Die Blockabfertigungen hatten zuletzt erneut zu Staubildungen im Inntal geführt. Dazu stellte Platter am Samstag gegenüber der APA fest: "Die letzte Blockabfertigung in Kufstein hat eines ganz deutlich gemacht: Ohne diese Maßnahme wäre der gesamte Inntalkorridor im Stau gestanden. Die Verkehrs- aber auch die Versorgungssicherheit wären massiv gefährdet gewesen", unterstrich der Landeshauptmann. Laut Platter dürfte wohl jedem klar sein, "dass diese Entwicklung so nicht weitergehen kann". Wiederholtes kontraproduktives Gepolter der italienischen Frächter-Lobby nütze dabei gar nichts.

Platter kritisierte, dass in den vergangenen Jahren entgegen aller Versprechungen nichts unternommen worden sei, um die Schiene zu stärken. Anstatt ständig zu suggerieren, dass die Aufgabe von Nachtfahrverbot, Blockabfertigung oder dem sektoralem Fahrverbot eine Lösung wäre, sollten die Frachtverbände vielmehr Vorschläge machen, wie der intermodale Verkehr besser funktionieren könnte. Dezidiert betont wurde von Platter, dass "die EU-Rechts-Konformität der Blockabfertigung von der EU-Kommission längst bestätigt worden ist". (APA, 28.4.2018)