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Online-Bewertungen im Netz werden von sehr vielen Käufern beim Kauf eines Produkts hergezogen. Wie einfach diese zu manipulieren sind, hat die BBC aufgedeckt. So war es dem Medium einerseits möglich, eine Bestbewertung bei dem Portal Trustpilot zu kaufen. Im Zuge der Recherchen stieß die BBC außerdem auf Amazon-Foren, in denen Käufern die Geldrückgabe für ein Produkt angeboten wurde, wenn sie eine Bewertung verfassen.

"Es geht um eine Menge Geld"

Allein in Großbritannien sollen die Bewertungen auf Amazon & Co. Käufe im Wert von 23 Milliarden Pfund beeinflussen. Allerdings sind laut Analysten die Hälfte davon unzuverlässig. "Es geht um eine Menge Geld, natürlich versuchen die Verkäufer da zu tricksen. Wenn ich ein Produkt auf den ersten Platz bringen kann, mache ich dabei sehr viel Geld", sagt Tommy Noonan von ReviewMeta, einem Portal, das Online-Bewertungen analysiert.

Facebook-Gruppen

Amazon ging 2016 gegen die Praxis vor, bei dem Verkäufer Kunden kostenlose Produkte versprachen, wenn diese dafür eine gute Bewertung abgaben. Allerdings wurde dadurch das Problem nur verlagert. Konkret soll es Facebook-Gruppen geben in dem Amazon-Kunden dazu aufgerufen werden, ein Produkt zu kaufen, dieses zu bewerten und dafür dann kostenlos zu bekommen.

Angebote auf eBay

Die BBC konnte nach einer kurzen Recherche etliche solcher Gruppen auffinden. Nach dem Zutritt wurden bereits nach kurzer Zeit kostenlose Produkte für gute Reviews versprochen. Amazon verbietet solch eine Praxis natürlich. Aber auch TrustedReview hat ein Problem mit Fake-Bewertungen. Auf eBay werden solche gehandelt, die fünf Sterne versprechen. Nachdem das Geld überwiesen wurde, war in kürzester Zeit eine positive Bewertung online.

Eigentlich strenge Regeln

TrustPilot selbst hat ebenso eine sehr strikte Policy gegen solche Fake-Reviews. Die Plattform setzt auch auf eine Software, die automatisch verdächtige Bewertungen aussortiert. Auch eBay duldet nicht den Verkauf von Reviews. Derartige Angebote sollen laut der Plattform normalerweise sehr schnell verschwinden. (red, 29.04.2018)