Nummer 16 war die Nummer 1 unter den ältesten Spinnen der Welt.

Foto: APA/AFP/Curtin University/LEANDA Mason

Sydney – Die älteste bekannte Spinne der Welt ist tot. Die weibliche Falltürspinne der Art Gaius villosus mit dem klingenden Namen "Nummer 16", die im Rahmen einer Langzeitstudie in Australien beobachtet wurde, starb im hohen Alter von 43 Jahren, teilten Wissenschafter am Montag mit. Damit überlebte sie die bisherige Rekordhalterin, eine 28 Jahre alte Tarantel aus Mexiko, um ganze 15 Jahre. Nummer 16 starb nicht an Altersschwäche, sondern an einem Wespenstich.

Normalerweise werden Falltürspinnen, die zu den Vogelspinnenartigen gehören, fünf bis 20 Jahre alt. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift "Pacific Conservation Biology Journal" schreiben, wurden bei der Beobachtung von Nummer 16 wichtige Informationen über das Verhalten dieser Tiere gesammelt, die in Australien weit verbreitet sind. Für Menschen sind sie nicht gefährlich, ihr Biss ist jedoch schmerzhaft.

Langsamer Stoffwechsel

"Nach unserem Wissen ist es die älteste jemals erfasste Spinne", erklärte die Biologin Leanda Mason von der Curtin Universität in Perth. "Ihr bedeutsames Leben hat uns ermöglicht, das Verhalten der Falltürspinne und ihre Populationsdynamik weiter zu erforschen."

Das Forschungsprojekt läuft seit 1974. Nummer 16 wurde über all die Jahre in der freien Wildbahn beobachtet. Weibliche Falltürspinnen verbringen praktisch ihr ganzes Leben in und um eine Wohnröhre im Boden, die sie mit Spinnenseide auskleiden. Oben wird die Röhre mit einer getarnten "Falltür" verschlossen, hinter der die Spinnen ihren Opfern auflauern. Kommt ein Beutetier nahe heran, schießen die Spinnen blitzschnell hervor, schnappen zu und zerren das Opfer in die Röhre.

"Unsere Beobachtungen zeigten, dass die ungewöhnlich lange Lebensdauer der Falltürspinne durch ihre für die Art typischen Wesenszüge zu erklären ist: ein Leben in unberührter Wildnis, Sesshaftigkeit und ein sehr langsamer Stoffwechsel", so Mason. (APA, red, 30.4.2018)