Apple verlangt Geld für anderweitige Reparaturen, ehe man den kostenlosen Akkutausch durchführen will, berichtet die BBC.

Foto: iFixit

Als der Brite Josh Landsburgh sein iPhone im Februar an Apple schickte, um den Akku im Rahmen des nach der Drosselungs-Affäre gestarteten Tauschprogramms gratis auswechseln zu lassen, staunte er nicht schlecht über die Reaktion des Konzerns. Per E-Mail verwies man auf eine kleine Delle im Rahmen des Gerätes, die zuerst behoben werden müsse. Kostenpunkt: 200 britische Pfund, derzeit rund 227 Euro.

Verrechnung für andere Reparaturen vor Akkutausch

Das berichtet die Sendung "Watchdog" der BBC, die sich mit Beschwerden von Konsumenten auseinandersetzt, am Mittwochabend (2. Mai, 21 Uhr MEZ). Auch ein anderer Fall wird präsentiert. Hier erklärte Apple einem anderen Nutzer, dessen Smartphone in sehr gutem Zustand war, dass das frontseitige Mikrofon und der Lautsprecher beschädigt seien und neben dem Akkutausch 250 Pfund (rund 284 Euro) zu begleichen seien.

Ähnliche Schilderungen sind nun auch in der Kommentarsektion von 9to5Mac zu lesen, wo über die Sendung vorab berichtet wird. Diese betreffen nicht nur den kostenlosen Akkutausch, sondern auch andere Fälle. Ein User berichtet etwa, dass das LCD-Panel seiner Apple Watch unter laufender Garantie ausgefallen sei, Apple aber unter Verweis auf einen kleinen Kratzer im Glas 190 Pfund für einen Austausch der Smartwatch haben wolle.

Klausel nur auf Homepage vorhanden, Apple schweigt

Apple beruft sich bei seinem Vorgehen auf eine Garantieklausel. Das Problem: Besagte Klausel steht laut der BBC gar nicht in den Garantiedokumenten. Weder die Mitarbeiter der Sendung, noch ein Anwalt der Firma Sanders Law konnte eine solche finden.

"Wenn Ihr iPhone irgendeinen Schaden aufweist, der den Austausch des Akkus behindert, etwa ein gebrochenes Display, dann muss dieses Problem vor dem Austausch behoben werden", lautet die Passage. Sie steht allerdings nur auf Apples Website und ist damit rechtlich eigentlich nicht bindend.

Auf Anfrage bei dem Hersteller wurde man bei der BBC allerdings auch nicht schlauer. Denn Apple verweigerte eine gesonderte Stellungnahme und wiederholte lediglich die ausschließlich auf der Website ausgeschilderte Klausel. (red, 02.05.2018)