Standmixer, Eierkocher: Alltagshelfer als Spiegel der Gesellschaft
"Geliebt – gelobt – unerwünscht" heißt die Ausstellung im Technischen Museum Wien, die sich Haushaltsgeräten im Wandel der Zeit widmet
Ansichtssache
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Wir alle benutzen sie täglich – mehrmals und meist ohne nachzudenken. Haushaltsgeräte gehören längst zum Alltag und sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Dass das nicht immer so war, zeigt die aktuelle Ausstellung "Geliebt – gelobt – unerwünscht" im Technischen Museum Wien. Der Staubsauger musste beispielsweise bei seiner Markteinführung erst erklärt werden und wurde als revolutionäre Technik angepriesen, die "das Leben der Hausfrau drastisch vereinfacht" und nebenbei auch noch die Haare trocknen kann. Die damals neuen Produkte wurden als Insignien des Fortschritts und der Modernität verkauft und so setzte sich die Technisierung des Haushalts in Bewegung. Sie versprachen Erleichterung im Alltag, Komfort und Zeit zu sparen. Zielgruppe waren bis in die 1970er-Jahre in erster Linie "die Hausfrauen", an die auch die Bedienungsanleitungen adressiert waren.
Haushaltsgeräte sind deshalb nicht nur unter dem Nützlichkeitsaspekt zu begreifen, sondern als Spiegel der Gesellschaft, die vorherrschende Normen, Werte und Rollenbilder abbilden. Sie sind Ausdruck einer Lebenswelt, die sie wiederum selbst prägen.
"Geliebt – gelobt – unerwünscht" zeigt Haushaltsgeräte im Wandel der Zeit. Einerseits wie sich Form und Gestalt verändert haben, andererseits aber auch wie sich der Umgang mit ihnen gewandelt hat. Die ausgestellten Haushaltsgeräte stammen zumeist aus Privathaushalten und erzählen damit auch persönliche Geschichten.
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