Walter Marschitz, neuer Vorsitzender des ORF-Publikumsrats.

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Wien – Ohne Gegenkandidaten und Gegenstimmen hat der ORF-Publikumsrat am Donnerstag das bürgerliche Mitglied Walter Marschitz zum Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums gewählt. Stellvertreterin wurde die vom FPÖ-Bildungsinstitut entsandte Barbara Nepp. In den Stiftungsrat entsandte der Publikumsrat wie erwartet und berichtet je drei der ÖVP und der FPÖ nahestehende Mitglieder. Damit kommen Bürgerliche und Freiheitliche im Stiftungsrat in die Nähe einer Zweidrittelmehrheit.

Andreas Kratschmar, entsandt von der Politischen Akademie der ÖVP, schlug zur Abstimmung eine Liste von sechs Kandidaten vor. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, und Rainer Rößlhuber (Bundessportorganisation) sowie sich selbst für den Stiftungsrat vor. Aus dem freiheitlichen "Freundeskreis" nominierte Kratschmar Barbara Nepp sowie Corina Heinreichsberger (nominiert vom Freiheitlichen Familienverband, Bundessozialamt) und den Anwalt Georg Watschinger, der ebenfalls Sport im Publikumsrat vertritt). Kratschmars Antrag erhielt eine Mehrheit.

Für Diskussionen sorgten – abgelehnte – Anträge von Matthias Karmasin (Akademie der Wissenschaften) auf geheime Abstimmung, ebenso die Abstimmung über eine Sechser-Liste. Dagegen sprachen sich die – im neuen Publikumsrat deutlich dezimierte – rote Publikumsräte vor. Willi Mernyi (ÖGB) und Daniela Zimmer (AK) sowie Internist Siegfried Meryn bewarben sich einzeln um Mandate im Stiftungsrat (die sie bis zur Neubesetzung der ORF-Gremien innehatten).

Kratschmar erinnerte Mernyi, dass er vor vier Jahren ebenfalls eine Liste von Vertretern im Stiftungsrat zur Abstimmung vorgelegt hat.

Umgefärbt: der neue ORF-Stiftungsrat

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(red, 3.5.2018)