Norbert Steger (FPÖ, rechts im Bild) mit dem Sprecher des bürgerlichen "Freundeskreises" im Stiftungsrat, Thomas Zach, am Rande einer Sitzung des obersten ORF-Gremiums 2015.

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Wien – Donnerstag soll der von der FPÖ entsandte Anwalt und Exvizekanzler zum Vorsitzenden des wichtigsten ORF-Gremiums gewählt werden. Nach seinen Äußerungen über "nicht korrekte" Berichterstattung, die Streichung von Korrespondenten und Entlassung von ORF-Journalisten schickten ihm bürgerliche, sozialdemokratische und ein Kärntner Stiftungsrat aus den Bundesländern einen Fragebogen über sein Amtsverständnis. Doch Steger wollte nach STANDARD-Infos nicht jedem der Fragenden Auskunft geben.

Die schriftliche Beantwortung lehnte Steger wie berichtet ab. Er würde in der konstituierenden Sitzung des Stiftungsrats am Donnerstag alle ihm dort gestellten Fragen mündlich beantworten.

Die "Westachse" gerne

Nach STANDARD-Infos bot Steger aber schon im Vorfeld ein Treffen an – freilich nicht allen Stiftungsräten, die nach seinem künftigen Amtsverständnis und seinen Vorstellungen für den ORF fragten: Steger soll demnach der "Westachse" der Länder-Stiftungsräte ein Gespräch angeboten haben – also den drei Stiftungsräten von Vorarlberg, Tirol und Salzburg, alle drei der ÖVP zugerechnet. Nicht aber den Vertretern von Wien und Burgenland (zwei Sozialdemokraten) und Kärntens – den haben schon freiheitliche wie sozialdemokratische Landeshauptleute in den Stiftungsrat entsandt. (fid, 17.5.2018)