Graz/Wien – Nach ungewöhnlich hohen Verlusten von Bienenvölkern im Winter 2016/17, fiel die Bilanz des vergangenen Winters umso besser aus: "Nur" etwa zwölf Prozent der Völker überstanden die kalte Jahreszeit nicht, wie nach Angaben der Universität Graz rund 1.400 österreichische Imkereien berichten.

Das Institut für Zoologie der Uni Graz führt seit dem Winter 2007/08 alljährlich eine österreichweite Erhebung der Winterverluste von Bienenvölkern durch. Die Sterberate schwanke stark dabei über die Jahre und Regionen, teilte der Projektverantwortliche, Robert Brodschneider, mit. So lag die Sterblichkeit im Winter 2016/17 noch bei vergleichsweise hohen 23 Prozent. Die niedrigsten Werte seit Erhebungsbeginn gab es im Winter 2015/16: Damals betrug die Verlustrate 8,1 Prozent.

Hohe Verluste in Kärnten

Österreichweit gibt es rund 353.000 Bienenvölker. An der bundesländerweiten Erhebung haben 1.391 Imkereien ihre Daten zur Verfügung gestellt. Erfasst wurden damit 28.373 Bienenvölker. Die höchste Verlustrate (14,5 Prozent) war von den 144 teilnehmenden Kärntner Imkereien zu verzeichnen. In ähnlicher Höhe (14,4 Prozent) lagen die Werte der 60 teilnehmenden Wiener Bienenzüchtern.

Am geringsten war die Verlustrate im Burgenland mit 7,9 Prozent. In den weiteren Bundesländern pendelten die Verlustraten zwischen 12,3 (Niederösterreich) und 8,2 Prozent (Steiermark).

Die Untersuchung wird nach den Standards der internationalen Non-Profit-Vereinigung COLOSS (Prevention of Honey bee colony losses) durchgeführt. Sie werde im kommenden Winter fortgesetzt, hieß es vonseiten der Uni Graz. (red, APA, 26.6.2018)