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Im letzten Jahr strömten über zehn Millionen Touristen auf die beliebte Ferieninsel Mallorca. Für die Urlauberflut wurden 2017 geschätzte 100.000 Mietwagen zusätzlich auf die Insel verschifft. Auch wenn der Tourismus nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle der Mallorquiner ist, werden auch immer öfter kritische Stimmen der Einheimischen laut. Tausende haben bereits gegen die Auswüchse des Massentourismus protestiert.

Um den Besucherstrom einzudämmen, hat die Regierung der Balearen nicht nur die Touristensteuer verdoppelt, sondern auch die Vermietung von Ferienwohnungen reguliert. Die Folge: Das Angebot an buchbaren Unterkünften hat sich deutlich verknappt. Die Ferienhaus-Suchmaschine Holidu verzeichnet derzeit rund 10.000 Fincas, Ferienhäuser und Apartments auf Mallorca. Vor der Regulierung waren es 17.000 Objekte.

Entspannter auf Ibiza

Auf Mallorca sind 93 Prozent der Unterkünfte in der Hauptsaison bereits belegt. Die besten Chancen auf ein freies Ferienheim bestehen im Westen Mallorcas. Die Inselmitte ist fast komplett ausgebucht, nur noch zwei Prozent der Ferienhäuser und -wohnungen sind dort verfügbar.

Blickt man auf die Nachbarinsel Ibiza, sieht es schon deutlich entspannter aus. Dort warten momentan 23 Prozent der Unterkünfte auf Urlauber. Auch das spanische Festland kann eine Alternative sein, in Andalusien und Katalonien sind 29 Prozent aller Angebote frei.

Die Verfügbarkeit von Mietwagen auf den Balearen ist wie in den vergangenen Jahren noch gegeben. Das geht aus Informationen der Mietwagen-Produktvergleichsseite billiger-mietwagen.de hervor. Lediglich spezielle Fahrzeuge wie Cabrios oder 9-Sitzer werden zur Hochsaison knapp und sollten schnell vorab gebucht werden.

Kaum teurer

Die gute Nachricht: Trotz der Verknappung des Angebots sind die Unterkünfte auf Mallorca kaum teurer geworden. Wie auch im letzten Jahr liegt der Preis für eine Last-Minute-Unterkunft bei rund 200 Euro (pro Nacht und für zwei bis vier Personen). Am teuersten ist Mallorcas Norden, wo ein Ferienhaus mit durchschnittlich 251 Euro zu Buche schlägt. Am günstigsten sind die Angebote im Osten mit 183 Euro pro Nacht.

Deutlich teurer wird es auf Ibiza. Zwar bietet die "Party-Insel" eine prozentual größere Auswahl an noch buchbaren Last-Minute-Angeboten, doch diese haben ihren Preis. Durchschnittlich zahlt eine zwei- bis vierköpfige Reisegruppe 290 Euro pro Nacht. Wem dazu ein eigener Pool wichtig ist, sollte sich gefasst machen: Dafür muss man im Schnitt 451 Euro pro Nacht ausgeben.

Günstigeres Festland

Wer nicht so tief in die Tasche greifen möchte, findet auf dem spanischen Festland günstigere Konditionen. An der Costa del Sol liegen die Preise bei 163 Euro pro Nacht, in Katalonien bei 155 Euro und in Andalusien sogar bei recht schlanken 114 Euro.

Trotz der hohen Verfügbarkeiten sind die durchschnittlichen Preise für gebuchte Mietwagen minimal gestiegen. Das geht aus einer Analyse von billiger-mietwagen.de hervor. 6,3 Prozent mehr haben Kunden 2018 im Durchschnitt für einen Mietwagen auf Mallorca in den Sommerferien ausgegeben, verglichen mit dem Vorjahr. Knapp 27 Euro pro Tag kostet aktuell ein Kleinwagen für die erste Augustwoche ab Mallorca-Flughafen mit sehr guten Vermieter-Bewertungen und voller Versicherung.

Auf Ibiza sind die durchschnittlichen Preise für Mietwagen um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Referenzpreis beträgt ab Ibiza Flughafen knapp 29 Euro pro Tag.

Günstig in der Nebensaison

Wer statt im August erst ab Mitte September anreist, kann auf Mallorca deutlich sparen. Ferienunterkünfte sind dann mit 162 Euro im Schnitt um 19 Prozent günstiger. Zudem lässt sich aus einem größeren Angebot das passende Heim auf Zeit auswählen: 43 Prozent der Fincas und Apartments sind dann noch frei. Auch auf Ibiza werden die Angebote attraktiver: Hier sinken die Preise sogar um stattliche 41 Prozent auf 170 Euro. Die Hälfte aller Unterkünfte sind bisher nicht gebucht worden.

Ein noch größeres Preisgefälle bietet die Costa Brava mit 45 Prozent preiswerteren Mietobjekten. An der Costa del Sol und in Katalonien sparen Urlauber rund 30 Prozent, in Andalusien immerhin 20 Prozent. Auch hier ist die Angebotspalette recht ordentlich, denn es sind 50 Prozent der Ferienhäuser und -wohnungen noch frei. (red, 27.6.2018)