In zwei Wiener Trafiken sind aktuell zwei Gesichtsscanner von Philip Morris im Einsatz. Sie zeigen Werbung für Zigaretten je nach Alter und Geschlecht an.

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In zwei Wiener Trafiken finden sich seit kurzem Gesichtsscanner des Tabakkonzerns Philip Morris. Diese erheben Geschlecht und Alter der Konsumenten und zeigen ihnen in weiterer Folge Empfehlungen für Zigaretten an. Wie die Futurezone berichtet, handelt es sich dabei um einen Test, der zunächst einmal vier Wochen andauern soll. Dies soll auch Daten zur Kundenfrequenz liefern.

Erinnerungen an Linzer Apotheken

Ein ähnliches Projekt fand bereits in Linz statt. Damals wurden zwei Apotheken mit einem Gesichtsscanner ausgestattet, der je nach Alter und Geschlecht Medikamente vorschlug. Auch in Deutschland setzte die Supermarktkette Real solche Geräte ein. Nach Protesten wurden die Scanner letztlich entfernt.

Daten werden nicht gespeichert

Damals und auch heute betonen die Betreiber, dass die Daten nicht gespeichert und personenneutral verarbeitet werden. "Bei der Ermittlung wird weder von uns noch von unserem Dienstleister eine Identifizierung oder Wiedererkennung von Personen vorgenommen. Es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert. Sie werden auch nicht mit anderen Daten verknüpft", sagte eine Sprecherin gegenüber der Futurezone.

Kein Hinweis, dass Gesicht gescannt wird

Einen Hinweis, dass das Gesicht nun gescannt wird, findet man in den Trafiken nicht. In den Linzer Apotheken war zumindest ein Warnhinweis angebracht. Für Datenschützer ein No-Go. Wer nicht überwacht werden will, müsse woanders einkaufen, da sei laut einer Sprecherin der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage gewissermaßen eine "Friss-oder-Stirb-Mentalität". (red, 03.07.2018)