Joan As Police Woman: Am 18.7. beim Poolbar Festival.

Foto: Pias Records

Feldkirch – Womöglich ist es das sympathischste Festival des Landes. Zumindest für ein Publikum, das bei dem Begriff Festival nicht sofort an einen dreitägigen Ausnahmezustand für das Kurzzeitgedächtnis, die Leber und die Latrine auf dem Zeltplatz denkt. Das Poolbar-Festival im Vorarlberger Feldkirch beginnt diesen Freitag.

Seit 25 Jahren bespielt es das alte Feldkircher Hallenbad und wurde in der Zeit immer besser – ohne dass die Qualität einer gierigen Quantitätsanmaßung gewichen wäre. Das Poolbar-Festival ist – sogar eine Floskel hat manchmal recht – klein und fein.

Ein Vierteljahrhundert des Bestehens feiert man natürlich dementsprechend, und das Festprogramm kann sich sehen lassen: Die Eels spielen, Cassius, Joan As Police Woman, die Antilopen Gang, Algiers, das Brian Jonestown Massacre, Seasick Steve ... – bis 14. August. Für die Konzerte in angenehmer Größe und lässiger Atmosphäre reisen schon einmal Ostösterreicher an. Wenn man sich aussuchen kann, ob man sich die Pixies lieber im Gasometer oder in der Poolbar anschaut, ein klarer Fall.

Pflege der Independent Kultur

Der Auftrag des Poolbar-Festivals ist die Pflege der Independent Kultur. Immerhin gab es beim ersten Workshop, aus dem das Festival entstehen sollte, mit einen Glasblaskurs schon eine echte Minderheitenbetreuung, woran das rund 100 Seiten starke Heft zum Festival im Rückblick augenzwinkernd erinnert.

Seit damals ist viel regionaler Gerstensaft getrunken worden, haben unzählige musikalische Highlights stattgefunden. Aus organisatorischen Amateuren sind Profis geworden. Neben den Konzerten finden wieder jede Menge Partys statt, das Festival drückt der Stadt mittlerweile in vielen Bereichen seinen Stempel auf. So soll es sein, und so soll es weitergehen, mindestens noch einmal so lange wie bisher. Happy Birthday! (Karl Fluch, 4.7.2018)